Dieter Heitkamp studierte Sport und Biologie an der Freien Universität sowie Kunsterziehung an der Hochschule der Künste Berlin (HdK, Klasse Dieter Appelt). 1977 Beginn der Tanzausbildung in Contact Improvisation, Improvisation und Performance, verschiedenen modernen, zeitgenössischen, Release und Alignment orientierten Techniken sowie Body- Mind Centering und anderen Körperbewusstheitsmethoden.Er war Gründungsmitglied der Tanzfabrik Berlin e.V., von 1978 – 98 als Tänzer, Choreograph, Pädagoge und Organisator dort tätig und bis 1995 auch einer der künstlerischen Leiter*innen. In dieser Zeit schuf er 18 abendfüllende Stücke für die Tanzfabrik Berlin.
Seine Choreografien wurden deutschlandweit, in vierzehn europäischen Ländern sowie in Brasilien, Hongkong, Japan, Kanada, Russland, USA und Vietnam gezeigt.
Weitere Choreographien entstanden u.a. für „Pizza Girl“ (Ballett Frankfurt), für Theater-produktionen an der Freien Volksbühne Berlin (Peter Palitzsch, Holger Schultze), für Tanz-, Dokumentarfilme und TV sowie Choreografie und Bühnenbild für „Le Disperazioni
del Signor Pulcinella“ von Hans Werner Henze (Staatsballett Berlin).
2001 erhielt er den Ruf als Professor für Zeitgenössischen Tanz an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (HfMDK) Frankfurt am Main und war bis 2023 Direktor der Tanzabteilung. Er war Gründungsmitglied der Hessischen Theaterakademie und von 2006 – 2015 im Leitungsteam von Tanzlabor_21/Tanzbasis Frankfurt_Rhein_Main. In diesem Rahmen etablierte er 2 Masterstudiengänge, den MA CoDE an der HfMDK und den MA CuP an der Justus-Liebig Universität Gießen.
Von 2007 – 2014 war er einer der Sprecher der Ausbildungskonferenz Tanz (AK|T) sowie Künstlerischer Leiter der 3. Biennale Tanzausbildung 2012 Frankfurt am Main.
Von 1998 – 2023 entwickelte er über 70 Stücke/Choreographien/Lecture-Performances mit Studierenden, darunter interdisziplinäre, sitespezifische Großprojekte mit der Jungen Deutschen Philharmonie, der Internationalen Ensemble Modern Akademie, der hr Big Band und dem Fauré Quartett.
Er war Gastdozent an vielen Deutschen Tanzhochschulen und unterrichtete international Kurse in China, Frankreich, Israel, Italien, Japan, Kolumbien, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Russland, Schweiz, Spanien und Vietnam.
Seine künstlerische Arbeit zeichnet sich durch klare, experimentell innovativ ausgerichtete Konzepte und eine konsequente Bewegungsforschung aus, die Kommunikations-möglichkeiten im / über / durch Tanz im Kontext des sozialen gesellschaftlichen Umfeldes untersucht. Dabei verbindet er theoretische Aspekte mit physischer Praxis, Schreiben mit Choreographieren, erzeugt dabei Bild- Klang Möglichkeitsräume. In seinen Choreographien, interdisziplinären Lecture Performances und Installationen werden Bewegung und Wort, Visualität und Laut, Sinnliches und Kognitives so zu einer Synthese zusammengeführt, dass die Performer*innen wie auch die betrachtenden Zuhörer*innen ständig auf mehreren körperlichen wie auch medialen Ebenen aktiv sind.
Im Oktober 2024 erhält Dieter Heitkamp den Deutschen Tanzpreis für sein Lebenswerk.
[Quelle: Dieter Heitkamp]
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