INTERNATIONALES THEATERINSTITUT / MIME CENTRUM BERLIN

MEDIATHEK

FÜR TANZ

UND THEATER

MCB-DV-9002

Konta.te

Beschreibung

Konta.te 

I. Konta.te ist eine einstündige strukturierte Improvisation, die im Januar 1981 Premiere hatte. Bei dieser Aufführung handelt es sich um einen Hausbesetzerbenefiz-Abend, der am 01.03.1981 (womöglich auch am 01.02.1981) in Studio 1 der Tanzfabrik Berlin stattfand.  Diese Benefizveranstaltungen wurden veranstaltet, um die Solidarität und Unterstützung der Tanzfabrik Berlin gegenüber der Hausbesetzerszene der Kreuzberger Nachbarschaft auszudrücken. In dieser Improvisation mit anschließendem Publikumsgespräch performt eine Gruppe von sechs Tänzer*innen, bestehend aus Claudia Feest, Ulla Haug, Dieter Heitkamp, Sabine Lemke, Norbert Mauk und Reinhardt Krätzig.

Sowohl durch die amerikanischen Mitbegründer*innen der Tanzfabrik als auch durch die Teilnahme an Workshops einzelner Tänzer*innen in Amerika, u.a. in San Francisco, fand ab Ende der siebziger Jahre Contact Improvisation Einzug in die Tanzfabrik. Sie erforscht und schult ein anderes Körperbewusstsein als das bis dahin vorherrschende Ballett, das Tanztheater oder die Wigman-Arbeit und stellt das Experimentieren mit neuen Bewegungsmöglichkeiten zwischen zwei oder mehreren Körpern in den Vordergrund. Diese wird neben anderen Techniken in Konta.te von den Tänzer*innen angewandt.

II. In einfacher Trainingskleidung rollen sich die Tänzer*innen nach und nach auf die Bühne, bis sie zu einem Haufen in der Mitte des Raumes zur Ruhe kommen. Es ist nicht zu erkennen, welche Gliedmaßen zu welcher Person gehören. Nachdem sich die Form aufgelöst hat, finden sich die Tänzer*innen im Laufe der Aufführung in unterschiedlichen Konstellationen zusammen. Das Stück besteht sowohl aus frei improvisierten Teilen als auch aus auf Tasks basierenden Bewegungen, wie etwa das Bilden des Haufens oder einer Diagonale durch den Raum.

Unter anderem loten Heitkamp und Krätzig in einem Duett die Grenzen des Raumes und der Schwerkraft aus, indem sie die Wände und Decke in Hebe- und Trageelementen der Contact Improvisation mit einbeziehen.

Da es keine Musik von Band gibt, sind alle körperlichen Geräusche verstärkt und werden bewusst in der Improvisation eingesetzt. Rhythmen werden durch das Fallen der Körper auf den Boden, den Klang laufender und gehender Schritte sowie das betonte gemeinsame Einatmen, durch Schläge und Trommelbewegungen oder Gesang kreiert.

NB: Teile der Hintergrundinformationen stammen aus einer Korrespondenz mit Dieter Heitkamp am 06.09.2017. Im Anschluss an die Aufführung findet ein Publikumsgespräch statt, das sich ebenfalls auf der Aufnahme befindet.

Archivsignatur der Akademie der Künste: AVM-33 10167 (https://archiv.adk.de/objekt/2928654)

Gruppe / Compagnie / Ensemble
Choreographie
Darsteller
Standorte
MCB
Reihe
Sprache
de
Aufnahmedatum
Samstag, 28. Februar 1981
Orte
Stadt
Berlin
Länge
80 min
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