„Tanzstück #4“ stellt mit fünf Tänzerinnen und Tänzer die Frage nach dem realen Körper im Raum in einer zunehmend virtualisierten Welt. Der Körper wird in Chétouanes Tanzsprache begriffen als ein Ort der Abwesenheit, in dem das Subjekt seinen „Leib“ erst durch die Reflexion mittels Bewegungen über seine Präsenz(en) gegenüber Zeit (Erinnerungen, Traumata, Bilder) und Raum (Wahrnehmung in der Gegenwart) rekonstruieren kann.
Was bedeutet das für das „Zusammenleben“ in einer Gesellschaft, in der nur Ichs zu existieren scheinen und in der sich doch viele nach einem neuen Kollektiv sehnen? Was bedeutet „Zeit teilen“? „Raum“ teilen? „Menschsein“ teilen? „Animalität“ teilen? „Vergangenheit“ teilen? „Geschichte“ teilen? „Tanzstück #4“ macht sich auf den Weg zu einem utopischen Bild von einem Kollektiv für die Zukunft.
„Miteinander fremd sein ist unvermeidlich, notwendig, außer vielleicht wenn der Abend graut.“ Aus: „Comment Vivre Ensemble ' Cours et Séminaires au college de France” von Roland Barthes (www.sophiensaele.de)
(es liegen auch Aufzeichnungen der Generalprobe und der zweiten Aufführung vor. 2 Kamera Bänder)