INTERNATIONALES THEATERINSTITUT / MIME CENTRUM BERLIN

MEDIATHEK

FÜR TANZ

UND THEATER

Schilling, Tom

Information

Tom Schilling (* 1928 in Espenstedt, Thüringen) ist ein deutscher Choreograf für modernes Tanztheater. Tom Schilling lebt in Berlin. LEBEN: Die Stationen des Schaffens von Tom Schilling waren: 1945 bis 1946: erstes Engagement als Solotänzer in Dresden 1946 bis 1952: Solotänzer in Leipzig 1953 bis 1956: Choreograph in Weimar am Nationaltheater 1956 bis 1964: Ballettdirektor in Dresden an der Staatsoper 1965 bis 1993: künstlerischer Leiter und Chefchoreograph in Berlin an der Komischen Oper Intendant Walter Felsenstein berief 1965 Tom Schilling an die Komische Oper Berlin und beauftragte ihn mit dem Aufbau eines modernen Tanztheaterensembles. Bereits in den ersten 3 Jahren choreographierte Tom Schilling mit zunächst 24 Tänzern folgende Werke: "Impulse", " Phantastische Sinfonie ", " Abraxas" " Cinderella", " Der Mohr von Venedig", und " La mer". Dem ersten zeitgenössische Ballett " Der Doppelgänger" von Geißler/Seegers, folgten "Match", "Rhythmus" und 1970 das überaus erfolgreiche Ballett "Undine" Musik: Hans-Werner Henze. Schon hier zeichnete sich die eindeutige Handschrift Tom Schillings ab und verstärkte sich mit den Inszenierungen von "Schwarze Vögel" 1974, über "REVUE" 1977 und "Schwanensee" 1978, 1992 bis zu den "Wahlverwandschaften" 1983, "Aschenbrödel" 1984 und 1992 bis zu "Hoffmann`s Erzählungen" 1992. Das ursprüngliche und lebendigste realistische Tanztheater lebte mit und von Tom Schilling. Die erfolgreiche und umstrittene Inszenierung "Ein neuer Sommernachtstraum" wurde 1981 uraufgeführt. Primaballerina Hannelore Bey und Meistertänzer Roland Gawlik tanzten sich mit diesen Hauptrollen endgültig in den Ballettolymp. In dem Drang nach immer neuen Tanzelementen und Choreographien suchte Tom Schilling die Zusammenarbeit des Komponisten Georg Katzer, der dem modernen Tanztheater völlig neue Klangelemente erschuf, die von Tom Schilling in einzigartige Tanzcollagen umgesetzt wurden. In seiner Inszenierung von "Romeo und Julia" 1983 drückte er das humanistische Bedürfnis nach Menschlichkeit und Wärme aus. Tom Schilling stellte sich gegen die bloße Ballettordnung mit dem Hang zur technischen Perfektion, sondern schuf ein neues Tanzbild und stellte sich damit in die Reihe der Tanzpioniere, wie Mary Wigman, Gret Palucca und Jean Weidt. 1986 erhielt er die Professur für Choreographie der Theaterhochschule " Hans Otto" zu Leipzig. Tänzer von Weltruf feierten mit dem Tanztheaterensemble der Komischen Oper Erfolge, wie Hannelore Bey, Jutta Deutschland, Arila Siegert, Roland Gawlik, Gregor Seyffert, und Thomas Kindt. Erfolgreich verliefen Prof. Tom Schillings Versuche, seine Choreographien mit den Tänzern des Tanztheaterensembles der Komischen Oper Berlin und den 40 Laientänzern der "Gruppe Junger Tänzer Jean Weidt" zu verschmelzen. Legendär sind gemeinsame Massenszenen in "Schwarze Vögel" bis "Ein neuer Sommernachtstraum". Das Tanztheaterensemble der Komischen Oper unter der Leitung seines Chefchoreographen Prof. Tom Schilling gastierte in mehr als 30 Ländern weltweit.

Tags
Choreographie
Autorenschaft
MCB-BK-12482
Darsteller
Themen, in denen dieses Person erwähnt wird