Arila Siegerts Künstlerbiografie ist so ungewöhnlich wie exemplarisch: Palucca-Schülerin, 1. Solotän-zerin an der Semperoper Dresden - sie führte die Dresdner Ausdruckstanztradition fort und gründete 1985 ein modernes Tanztheater mit eigenen Soloprogrammen -, kreierte Choreografien an der Komi-schen Oper Berlin, in Leipzig und Dresden, leitete das Tanztheater am Landestheater Dessau und wurde als Expertin für die Bauhausbühne berufen. Mit ihrer Macbeth-Inszenierung 1998 in Ulm startet sie als Opernregisseurin und "erregte bundesweites Aufsehen", wie Alexander Kluge feststellte. Das Buch dokumentiert die Lebens- und Arbeitsstationen von Arila Siegert anhand neuer Texte der Wissenschaftler und Künstlerkollegen Wolfgang Engel, Jens Richard Giersdorf, Peter Jarchow, Georg-Friedrich Kühn, Gerd Rienäcker, Hans Dieter Schaal, Dirk Scheper, Tom Schilling, Marie-Luise Strandt, Eva Winkler, erstmals veröffentlichter Briefe ihrer Lehrerinnen Palucca und Nina Ulanova, von Tagebüchern und Gesprächen. Die Faszination dieser Biografie ergibt sich vor allem aus der Strin-genz, mit der Arila Siegert ihr künstlerisches Vokabular über die Zeiten hinweg aufbaute und erweiter-te - ein Prozess, der bis heute nicht abgeschlossen ist. Ein Bildessay von Jim Rakete über ihren Tanz zum Bolero von Ravel 2010, viele Bühnenfotos und ein detailliertes Werkverzeichnis ergänzen die Texte auf vielfältige Weise.
(nzb)
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