INTERNATIONALES THEATERINSTITUT / MIME CENTRUM BERLIN

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MCB-SV-1545

Kinder des Olymp

Autorenschaft
Beschreibung
Der Klassiker des Pantomime-Spielfilms: Kinder des Olymp ist ein von 1943 bis 1945 von Marcel Carné nach dem Roman des tschechischen Schriftstellers Frantiáek Koþík und dem Drehbuch von Jacques Prévert gedrehter Spielfilm. Er gilt als herausragendes Beispiel des poetischen Realismus in Frankreich. Der Film erzählt die Beziehungen einer Frau zu vier Männern im Pariser Theatermilieu um 1835. Der deutsche Titel ist die sinngemäße Übersetzung des französischen, da der höchste Rang im Theater (französisch: paradis) auf deutsch „Olymp“ heißt. Handlung: Die vier Männerfiguren, von denen drei tatsächlich lebten, gruppieren sich um Garance, deren Schönheit und Anziehung sich niemand zu entziehen vermag. Die Handlung beginnt 1827. Garance verlässt ihren Liebhaber, den Anarchisten und Gauner Lacenaire, und trifft auf den Pantomimen Baptiste Deburau, der sich Hals über Kopf in sie verliebt. Zunächst scheint Garance seine Liebe zu erwidern, doch er ist nicht bereit, den letzten Schritt zu tun, und so muss Baptiste zusehen, wie sie sich mit dem selbstbewussten Schauspieler Lemaà®tre einlässt. Garance verlässt die Stadt letztendlich mit dem adligen Lebemann de Monteray, nachdem er sie gegen eine falsche Beschuldigung protegiert hat. Nach Jahren kehrt sie zurück und das Liebeskarussell dreht sich erneut. Lemaà®tre gelingt es als einzigem, sich emotional ' durch seine Schauspielleidenschaft ' zu lösen. Lacenaire tötet den Grafen de Monteray, um sich auf diese Weise von Garance zu befreien und auch ein Duell zwischen Lemaà®tre und de Monteray zu verhindern. Im mittlerweile verheirateten Baptiste Deburau flammt die Liebe zu Garance wieder auf. Er verlässt für eine Nacht seine Frau und sein Kind, um sich mit Garance zu treffen. Als seine Frau ihn mit Garance entdeckt und beide zur Rede stellt, flüchtet Garance. Baptiste folgt ihr, aber Garance entschwindet in einer Kutsche, und er geht im Gewühl des Straßenkarnevals unter. Ein wesentlicher Aspekt, der die Faszination des Filmes begründet, liegt in der Konsequenz der Handlung. Alle Männer, so unterschiedlichen Charakters sie auch sind, verhalten sich der Frau gegenüber auf die ihnen durch ihr jeweiliges Wesen vorgegebene Weise. Die vielschichtige und immer wieder abgebrochene und kommentierte Handlung folgt den fünf Personen, die aneinander gekettet sind und ihr Schicksal nicht selbst bestimmen können. Besonders bemerkenswert die filmische Metapher der tragischen Ironie, wenn ' zum Schluss des Films ' Baptiste die Spur Garances im Gewühl als Pierrot verkleideter Karnevalisten verliert, eben jenem Kostüm, in dem er selbst vorher auf der Bühne brilliert hat. Dabei setzen die Filmemacher die Möglichkeiten des Mediums in einen spannungsvollen Kontrast zu dem Theater Funambules, auf dem die Schauspieler auftreten. Der Film wurde ein einzigartiges Kunstwerk trotz der schwierigen Umstände, unter denen er entstand (Frankreich war größtenteils von Nazi-Deutschland besetzt). Seine Wirkung erzielt er auch heute noch. Technisch, psychologisch und inhaltlich, nicht zuletzt aber auch von einem großen Bogen melancholischer Poesie und dem genialen Szenenbild Alexandre Trauners getragen, hat er sich seine Einzigartigkeit bewahrt, der man sich auch heute nicht entziehen kann. (Quelle: Wikipedia)
Regie
Darsteller
Arlett, Jean-Louis Barrault, Pierre Brasseur, Marcel Herrand, Maria Casarès, Louis Salou, Pierre Renoi, Fabien Loris, Étienne Decroux, Gaston Modot, Jane Marken, Marcel Pérès
Standorte
MCB
Aufnahmedatum
Sonntag, 31. Dezember 1944
Stadt
Paris
Land
FR
Kamera
Roger Hubert, Marc Fossard
Länge
176 min
Schlagworte