Der afroamerikanische Musiker Sun Ra gehört zu den schillernsten Musikerpersönlichkeiten des vergangenen Jahrhunderts. Aufgewachsenen in Birmingham, Alabama entschied er sich dafür seine Herkunft neu zu erfinden: so behauptete er vom Planeten Saturn zu stammen und nur Gast auf dieser für ihn nicht akzeptablen Welt zu sein. Er erschuf sich darauf hin sein eigenes Universum aus Theosophie, Ägyptologie, Afro-futurismus und natürlich Jazzmusik.
Das Stück nimmt Sun Ras künstlerische Strategien zum Anlass um Fragen nach dem Verhältnis von Gegenwart und Zukunft neu zu stellen. Wollen wir weiter der Attitüde des Post anhängen, die sich zwar von der Vergangenheit absetzt, aber dennoch von ihr verzaubert bleibt oder entscheiden wir uns für die "proteische Geste” (M.Epstein) und begreifen uns nicht mehr als Ende, sondern als Beginn von Prozessen, die in die ferne Zukunft hineinreichen?
Space is the place - heute mehr denn je!
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