„entrückt“ = wenn man ausgeschlafen schlaflos ist
„spurbar“ = hinterlassene aufeinanderfolgende Abdrücke und Eindrücke.
Was macht man in den Phasen, in denen man als frei schaffende Tänzerin kein Engagement hat?
Die beiden jungen Tänzerinnen Anna Widmer und Tamara Brücken nutzen diese Zeit zur Entwicklung und Umsetzung eigener choreografischer Ideen. Seit 2002 arbeiten sie in den immer wiederkehrenden „Arbeitslücken“ zwischen den Engagements zusammen. Ihre Stücke entwickeln sie aus alltäglichen Erfahrungen, die sie subtil und humorvoll zu verkörperlichen suchen.
In ihrer ersten Choreographie „Entrückt“ setzen sie sich nicht ohne Selbstironie mit den Zuständen des ständigen unberechenbaren Stimmungswechsels auseinander, den das Ohne-Engagement-Sein mit sich bringt.
„wenn man ausgeschlafen schlaflos ist- wenn einem die Langeweile zu langweilig wird / wenn man ziellos sucht / wenn man sich immer wieder Mut macht / wenn man neue Wege findet / wenn man neben sich steht / wenn man schlaf- und wachwandelt / wenn man antriebslos herumlungert / wenn man sich aufrafft / wenn man innehält / wenn man nur noch lachen kann“
Spurbar
…zuwitternde zufindende zusehende zusuchende zuspürende zuverlierende zuzeichnende zuverfolgende zuignorierende zuversteckende zuentdeckende zuverwischende zuwechselnde zuvermissende zubeseitigende zuberührende zusichernde zutragende zulegende zuzeigende zuriechende zubehütende zudeutende zuverwischende zugebende…
hinterlassene, aufeinander folgende Abdrücke und Eindrücke
CHOREOGRAFIE UND TANZ: Anna Widmer, Tamara Brücken
MUSIK: Mogwai, Lale Anderson, Klezmatics
„….Ein kalter Falter landete schwerelos auf Rahels Herz. Dort, wo seine eisigen Beine ihr Herz berührten, bekam sie eine Gänsehaut.“
Sosha - ein Tanzsolo für Friederike Plafki 2003 im LOFFT
CHOREOGRAPHIE & REGIE: Heike Hennig
TANZ & CHOREOGRAPHIE: Friederike Plafki
PRODUKTION: HEIKE HENNIG & Co unter Leitung von Friedrich U. Minkus in Koproduktion mit dem FZTM Leipzig in Zusammenarbeit mit dem LOFFT
„Lusciously pathetic - mit Leichtigkeit eine Salamischeibe auf ein Rosinenbrötchen legen“
Pathos ist das, was wir heute nicht mehr fühlen dürfen, und pathetisch sein, heißt Grenzen zu überschreiten. An der Schnittstelle zwischen zuviel Gefühl und Ernst stößt er unweigerlich an die Ironie oder wirkt wie eine Übertreibung für jene, die ihn nicht fühlen und verstehen. Es geht darum, sich einen Moment darauf einzulassen, die Genüsse und Schmerzen, die ihn evozieren, die lustvolle Hingabe an den Moment, in dem einen keiner beobachtet und man alles darf, eben auch das große Gefühl, die Übertreibung, den unverständlichen Humor, die blödeste Albernheit mit dem größten Ernst auszutragen, sich selbst keine Grenze zu setzen und wenn es die ewige Wiederholung, das Nichtstun ist und jenes, was man nicht kann und doch immer will. Und schließlich bleibt es doch bloß ein Tanz. (Quelle: Programmheft)
CHOREOGRAPHIE/TANZ: Yvonne Hardt
DRAMATURGIE: Christiane Berger
DIALOG: Yvonne Hardt, Christiane Berger
MUSIC: Carl Girard, Nina Simone u.a.
ANMERKUNG: Uraufführung
Ebenfalls verfügbar: Aufzeichnung von „Entrückt“, 9.1.2004, DV-2905
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