Heike Hennig erhielt mit fünf Jahren ihren ersten Tanzunterricht in Leipzig. Sie studierte modernen Tanz/Choreographie und Body-Mind-Centering in Köln und am Moving On Center - School for Participatory Arts and Research, in Oakland, Kalifornien, USA, als Auslandsstipendiatin der Carl Duisberg Gesellschaft. Daran schlossen sich mehrmonatige Arbeitsaufenthalte in Brasilien und Portugal an. 1995 kehrte Heike Hennig nach Leipzig zurück, wo sie ab 1998 als freischaffende Choreographin und Tänzerin tätig war. Zunächst arbeitete sie mit dem Komponisten Bernd Franke im Ensemble Solo Xfach und unterrichtete an der Palucca Schule Dresden, der Universität Leipzig und der Hochschule für Grafik und Buchkunst. In interdisziplinären Seminaren mit Anatomie, Malerei und Choreographie vermittelt Heike Hennig körper- und bewegungsorientierte Lehrinhalte. Gemeinsam mit Friedrich U. Minkus gründete Heike Hennig 2000 das Forum für Zeitgenössischen Tanz und Musik und ihr Ensemble Heike Hennig & Co in Leipzig als deren künstlerische Leiterin und entwickelte so mehr als 15 Bühnenstücke und 30 interdisziplinäre Kunstprojekte an verschiedenen Bühnen und Institutionen. Zu ihrem Stab gehören über 50 Künstler verschiedener Genres vom Architekten bis zum Videokünstler. In Zusammenarbeit mit dem LOFFT und der Internationalen Tanzwoche Dresden entstanden 2001-2 die Trilogie „Fremde“. 2003 entstand im Auftrag der euro-scene Leipzig das Tanzstück „Soshamma“ an der Schaubühne Lindenfels und im LOFFT das Tanzstück „Still“ in Zusammenarbeit mit dem Installations- und Videokünstler Till Exit. 2004 erarbeitete Hennig das Tanzstück „Estha“ welches erstmals auf internationalen Festivals außerhalb des Freistaates Sachsens zu sehen war. 2004 entstand im Auftrag der Jüdischen Kulturtage Berlin das Tanzstück „Mendel“ und 2005 die Tanzperformance „Harzer Roller“ im Rahmen von Heimat Moderne, ein Initiativprojekt der Kulturstiftung des Bundes. 2006 erarbeitete Heike Hennig das Tanzstück „Begegnungen mit Bach“ für die Thüringer Bachwochen am Deutsches Nationaltheater Weimar in Zusammenarbeit mit dem Komponisten Steffen Schleiermacher. Ab 2005 entstand an der Oper Leipzig das Tanzstück „ Zeit – tanzen seit 1927“, welches 2007 von dem neuseeländischen Regisseur Trevor Peters in dem Dokumentarfilm Tanz mit der Zeit durch Ma.Ja.De Filmproduktion Leipzig in Koproduktion mit ZDF in Zusammenarbeit mit ARTE verfilmt wurde und 2008 durch die Ventura-Film in die deutschen Kinos gebracht wurde. Heike Hennig lässt die ehemaligen Mitglieder der Oper Leipzig Ursula Cain, Christa Franze, Siegfried Prölß und Horst Dittmann, welche damals auf die 80 Jahre zugingen ihre Tanz- und Lebensgeschichte von Mary Wigman, Dore Hoyer, Tatjana Gsovsky bis Gret Palucca erzählen. Während der Dreharbeiten entstand das Tanzstück „Zeitsprünge“, in dem die Protagonisten auf ihre jungen Kollegen von Heike Hennig & Co und DJ cfm treffen. In dem Tanzstück geht es um die Begegnung und Auseinandersetzung der Generationen, welche sich auch in den verschiedenen Tanzstilen vom Ausdruckstanz über Streetdance und Contact Improvisation bis zum klassischen Ballett lesen lassen. Seit der Uraufführung wurden "Zeit - tanzen seit 1927" und die Fortsetzung "ZeitSprünge" über 30 mal in Leipzig und auf internationalen Festivals aufgeführt. Es ist damit Heike Hennigs bisher erfolgreichstes Werk. Im Frühjahr 2008 erschien im Plöttner Verlag Leipzig das gleichnamige Buch zum Film „Tanz mit der Zeit“ von der Autorin Marion Appelt und einem Vorwort von Renate Schmidt. Die Protagonisten erzählen aus ihrem Leben und den gemeinsamen Weg mit Heike Hennig. Es enthält zahlreiche und Proben- und Szenenfotos sowie Archivbilder des Protagonisten und Tanzfotografen Siegfried Prölß. Für die Spielzeit 2007/8 entwickelte und kuratierte Heike Hennig die genreübergreifende Reihe „oper unplugged“ mit Musik Tanz Theater Neue Medien im Kellertheater der Oper Leipzig. In den ersten vier Ausgaben des Zyklus „Subkultur trifft Hochkultur“ trafen Künstler wie der Countertenor und Stimmkünstler Alex Nowitz, der Percussionisten Baby Sommer, der Kontrabassist Tobias Lampelzammer, die Sopranistin Marie Schuppan, die Tänzerin Friederike Plafki und viele andere aufeinander. Hier führte Heike Hennig eine offene Regie mit wenigen Regieanweisungen, welche den bühnen aktiven Künstlern einen großen Freiraum zur Improvisation und künstlerischen Interaktion gab. Der Meisterschüler Hagen Wiel transportierte mit seinen Videos "oper unplugged" aus der alten Welt der Oper in die neue Welt des Internets. An der Kulturinsel Halle - neues theater entwickelte Heike Hennig mit dem niederländischen Theaterregisseur Paul Binnerts die Bewegungsspur in dem Theaterstück „Der Mann, der…“ (Brook, Estienne, Sachs) für das Repertoire. In der Opernproduktion Alcina für die Händel-Festspiele Halle (Saale) 2008 führte Heike Hennigs Choreographie und Regie zu einem der Höhepunkte. Neben ihrer Bühnen- und Lehrtätigkeit hat Heike Hennig 2006 unter Schirmherrschaft von Ursula Cain „Tanz in Schulen“ als Ganztagsangebot in Leipzig ins Leben gerufen und engagiert sich in soziokulturellen Projekten. Mit dem Programm-Handbuch der Tanzplattform Deutschland 2008 wurde Heike Hennig in die 50 Porträts der deutschen Tanzlandschaft aufgenommen. Sie ist durch ihre innovative Arbeit und ausgeprägte künstlerische Positionen hervorgetreten und wird über die Landesgrenzen hinaus als "herausragende Vertreterin des zeitgenössischen Tanzes" wahrgenommen. (Quelle: Wikipedia)