Thalheimer studierte von 1985 bis 1989 an der heute in die Hochschule der Künste Bern integrierten Berner Schauspielschule. Als Schauspieler war er an vielen deutschsprachigen Theatern engagiert, unter anderem in Bern, Mainz, Bremerhaven und Chemnitz. 1997 stellte er am Theater Chemnitz seine erste Inszenierung vor: Fernando Arrabal, „Der Architekt und der Kaiser von Assyrien“. Seit seiner Arbeit am Theater in Chemnitz arbeitet er mit dem Bühnenbildner Olaf Altmann als ständigen Mitarbeiter zusammen. Daraufhin folgten viele Inszenierungen an namhaften Theatern wie dem Theater Freiburg, dem Theater Basel, dem Schauspiel Leipzig, dem Staatsschauspiel Dresden, dem Hamburger Thalia Theater, dem Deutschen Theater Berlin. 2005 debütierte Thalheimer als Opernregisseur mit Leoš Janáčeks Katja Kabanova an der Berliner Staatsoper, im Dezember desselben Jahres folgte an der Basler Oper eine von Publikum und Presse gleichsam bejubelte Interpretation von Verdis Rigoletto. Insbesondere am Hamburger Thalia Theater erwarb sich Thalheimer mit Inszenierungen von Schillers Kabale und Liebe, Schnitzlers Liebelei und anderen Klassikern einen exzellenten Ruf als Theaterregisseur, der auch schwierigste Stoffe auf ihren Grundgehalt reduzieren und diesen emotional wie mental transportieren kann. Dabei legt Thalheimer als Perfektionist extrem viel Wert auf das Mienenspiel und die Gestik seiner Darsteller, die manchmal minutenlange, wortlose Phasen füllen, um dann wieder von absatzweise rezitierten und im Stakkato vorgetragenen Textfluten abgelöst werden. Nach vielen, erfolgreichen Jahren am Hamburger Thalia Theater verlagerte Thalheimer sein Wirken immer mehr ans Deutsche Theater in Berlin. Nachdem er dort mit seinen beiden von der Kritik und vom Publikum gefeierten Inszenierungen von Goethes Faust I und Faust II den größten Erfolg seit Jahren möglich machte, wurde ihm 2006 die Stelle als Leitender Regisseur angeboten, die er annahm. (Quelle: www.wikipedia.de) / jst