Am Beispiel des Nationalsozialismus wird die Familiensaga eines hochintriganten deutschen Industriellenclans erzählt: Macht und Verrat in der Familie, diesem Ort der Verbindung des Politischen mit dem Privaten.
Die Theatergruppe ZTHollandia akzentuiert in ihrer Adaption von Luchino Viscontis 1969 entstandenem Film "Die Verdammten" den Diskurs über Opportunismus und Korruption. Die Inszenierung von Johan Simons und Co-Regisseur Paul Koek verfremdet und verkleinert Viscontis großes Format: Sie kommen mit sechs Hauptdarstellern aus, die mehrere Rollen spielen, sodass jede Figur, kaum ist sie aufgebaut, wieder gestürzt wird: Die Verheißung von Macht, von Besitz verführt die Schwachen ebenso wie die Starken.
Mit einer flirtenden Spielweise, mit Erzählfiguren, die das Geschehen vor- oder zurückgreifend kommentieren, getrieben von der Live-Musik Paul Koeks und seiner Musiker, wird die Verfremdungstheorie auf Hollandia-Art lustvoll ans Äußerste getrieben.
[Quelle: http://www.zdf.de/ZDF/zdfportal/programdata/73d48777-0bae-407e-a15d-c3c6b4568297/20406675?generateCanonicalUrl=true]
Zugriff am 05.01.2016
jup
Carola Arons, Elsie de Brauw, Aus Greidanus Jr., gonny Gaakeer, Fedja van Huet, Peter Paul Muller, Thekla Reuten, Sanne van Rijn, Jeroen Willems