Glyndebourne ist wohl eine der charmantesten Festspielstätten Europas. Aus dem kleinen Opernhaus mit 300 Sitzplätzen, das sich der vermögende Landbesitzer und Musikfreund John Christie 1934 für seine privaten Konzertabende errichtete, wurde im Lauf der Jahre ein Opernhaus von Weltrang, das Platz für 1.200 Zuschauer bietet.
Unverändert blieben Flair und Ambiente dieser ur-britischen Institution. Geradezu Kult sind die stilvollen Pausen-Picknicks, wenn in der malerischen Parkanlage das Familiensilber aufgedeckt wird und dezent die Champagnerkorken knallen, während im Hintergrund eine Schafherde weidet. Da wird der Opernabend auch abseits der Bühne zum Event ' und ARTE-Moderatorin Annette Gerlach „entführt“ die Fernsehzuschauer mit Freude in diese südenglische Idylle.
Ein besonderer Schwerpunkt des Programms in Glyndebourne waren schon immer die Opern Mozarts. Mit der „Hochzeit des Figaro“ und „Cosଠfan tutte“ wurde 1934 das erste Festival eröffnet, und die spielfreudigen Mozart-Inszenierungen blieben bis heute eines der besonderen Markenzeichen der Festspiele.
2015 steht eine Neuinszenierung von Mozarts “Entführung aus dem Serail” auf dem Spielplan: die Oper, mit der Mozart die Reihe seiner reifen Meisterwerke einleitete, die „erste deutsche Oper“, ein Feuerwerk der virtuosen Melodien und heiteren Theatermomente. Inspiriert von der Vorliebe, die das 18. Jahrhundert für das Exotisch-Orientalische hegte, schuf Mozart ein bewegendes Plädoyer für Mut, Toleranz und Vergebung ' vor dem Hintergrund schwelender rassistischer und religiöser Konflikte ein brisant hochaktueller Stoff.
(Quelle: http://www.arte.tv/guide/de/060817-000/mozart-die-entfuehrung-aus-dem-serail#details-crew)
27.08.2015 sus
Sally Matthews (Konstanze) Tobias Kehrer (Osmin) Edgaras Montvidas (Belmonte) Mari Eriksmoen (Blonde) Brenden Gunnell (Pedrillo) The Glyndebourne Chorus Orchestra of the Age of Enlightenment Dirigent: Robin Ticciati