Art des Projekt:
KLEINE BRÜDER versucht, nach der Zukunft von zwischenmenschlichen Beziehungen zu fragen. Zu diesem Zweck fokussiert sich das Projekt auf heranwachsende Menschen (Alter: 14-20), die sich im Übergang von ihren Familien und den dort installierten Gemeinschaftsgefühlen befinden. Dabei verfolgt das Projekt keinen theaterpädagogischen Ansatz, sondern versucht mit den Darsteller/innen die Bedingungen des Gelingens und Scheiterns von Beziehungen zu untersuchen und dabei zu eigenständigen künstlerischen Formulierungen zu gelangen. Ausgangspunkt für die Stückentwicklung ist der gleichnamige Film von Jacques Doillon (1998). Der Film handelt von jugendlichen Migrant/innen in einem Pariser Vorort. Auf der Grundlage des Films entwickeln die Darsteller/innen gemeinsam mit dem künstlerischen Team eigenständig Dialoge und Situationen. Die Arbeitsweise steht im Spannungsfeld zwischen Theater und Film. Der Bühnenraum ist sowohl Ort der dialogischen Verhandlung als auch Projektionsraum für kurze Filme.
Modellcharakter:
Die Projektreihe 'Familienstrukturen' setzt sich als Koproduktionen von Ingo Toben und dem FFT in den Jahren 2006-2008 mit Abweichungen, Alternativmodellen und Verwerfungen der westlichen Kleinfamilie auseinander. Wie bereits in LOVE STREAMS (nach John Cassavetes, 2006) sollen auch in KLEINE BRÜDER anhand des Ausgangsmaterials Film Arbeitsweisen von ausgewählten Filmemachern und die darin enthaltenen spezifischen Formen gemeinschaftlichen künstlerischen Arbeitens für das Theater transformiert werden. Dabei sollen zwischen Profis und Jugendlichen eigenständige künstlerische Ansätze entwickelt werden.
Schauspieltraining: Martin Bringmann
Produktionsleitung: Iskender Kökce
Buch & Dramaturgie: Anke Platon
Sabrina Nastasia Becker, Franzi Daryl Braun, Marina Czapski, Mohamed El Masry El Bahrawi, Stefanie Marx, Zivorad Radosavljevic, Julia Rotondo, Amy Steinbart-Bill, Anestis Tanis, Daisy