Schauplatz in Yukio Mishima's Theaterstück ist ein surreales Krankenhaus. Ein Geschäftsmann besucht seine unter mysteriösen Umständen erkrankte Frau, die nachts von dem lebenden Geist seiner früheren Geliebten heimgesucht wird. Diese Frau führt ihn in die Vergangenheit zurück, als sie jung und verliebt waren, an den Ort der Verletzung, wo die Obsessionen der Geliebten ihren fatalen Wandel nahmen. Sie läßt ihn verwirrt und aus seiner Lebensbahn geworfen zurück. Hat er das alles nur geträumt? Oder ist ihm wirklich ein Geist begegnet? Mishimas poetische Sprache und seine ganz eigene Bildsymbolik machen diesen nächtlichen Schrecken zu einem subtilen, vielschichtigen Theatererlebnis. Die Dame Aoi gilt als modernes Nô Drama. Mishima: "Es ist fast unmöglich, die gesamte stilisierte Schönheit eines Nô Spiels zu übertragen. Ich habe nur das Thema übernommen." Konsequenterweise werden die Techniken des klassischen Nô Spiels nicht imitiert, sondern durch eine moderne Formensprache lebendig gemacht. Regie führt George Ferencz aus New York. Er hat sich nicht nur an Ellen Stewarts La Mama Theater einen Namen gemacht, sondern auch durch zahlreiche andere Off-Off-Broadway-Inszenierungen. Der japanische Bühnenbildner Watoku Ueno, ebenfalls am La Mama Theater New York tätig, hat einen ausgefallenen theatralen Raum konzipiert, einfach und voller Suggestivkraft.
Die Dame Aoi - von Yukio Mishima
Meta Theater Produktion in Zusammenarbeit mit dem La Mama Theater New York.
REGIE: George Ferencz
KOSTÜME: Barbara Schaucher
MASKE: Georgette Künsemüller
BÜHNENBILD: Watoku Ueno
MUSIK: Helga Pogatschar
BESETZUNG: Hede Beck, Elisabeth Erhard, Daniela Schneider, Axel Tangerding
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