Eine Inszenierung für zwei Schauspieler und eine Musikerin von Michael Kulow (Orphtheater Berlin) aus dem Jahr 1998.
Das assoziative Stück hat einen formalen Bezug zu Hanjo (TV-611) aus dem Jahr 1994; der Umgang mit asiatischen Ritualen, Ruhe und Geführtheit wird in Kontrast zu deren europäischer un- bis vielleicht unruhig reflektierter Interpretation (etwa eine gelassene Bemühung um Ausgleich innerer Spannung) gesetzt, und verdeutlicht dadurch den unüberbrückbaren Spagat, von europäisch -analytischem Literaturtheater zu fernöstlicher Tradition der inneren Ruhe unter Verzicht der Sinnsuche zu gelangen; selbst Musik gerät aus den Fugen, anstatt Verbindungen zu schaffen - bisweilen ein Lebens-Surrogat, ein Zwischenschritt, eben ein "Interim". Und dieses Interim darf daneben gelingen; Kulows souveräne Inszenierung schafft dafür den Raum.
[dS/msb]
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