Der Literatur-Nobelpreisträger Gao Xingjian und der gefeierte Märchenerzähler Hans Christian Andersen inspirierten zu dieser Inszenierung aus Bewegung, Tanz, Sprache und Musik. Gaos Figuren offenbaren in ihrem Aufeinandertreffen ihre Brüchigkeit. Ob ein Paar immer wieder versucht die Neigung zueinander zu verbergen, ein Wanderer nicht so recht den Weg findet, Glücksspieler sich gegenseitig überlisten: Die Handelnden versuchen sich zurecht zu finden, und diese Suche birgt ein unerwartetes Ziel, eine innere Kraft, vergleichbar mit dem Gesang der Nachtigall in Andersens Märchen.
Andersens Nachtigall "sang so herrlich, dass dem Kaiser die Tränen in die Augen traten, die Tränen liefen ihm über die Wangen hernieder, und da sang die Nachtigall noch schöner". Und doch wird sie des chinesischen Reiches verwiesen, denn bei "der wirklichen Nachtigall kann man nie berechnen, was da kommen wird, aber bei dem Kunstvogel ist alles bestimmt". Erst als der Kaiser den Tod nahen spürt, gelangt er zur Erkenntnis, daß das Künstliche nicht zur Gabe fähig ist, woraufhin ihn die lebendige Nachtigall retten kann.
Heidi Bruck, Jonny Chambilla, Ronny Dollase, Cornelia Glowniewski, Karol Golebiowski, Corinna Heidepriem, Vincent Martinez (Musik), Martina Nitz, Tim Petersen, Helene Wawer, Jan Uplegger