Fernsehregie - Peter Schönhofer.
Zwei Frauen stehen im Zentrum des neuen Stücks "Ulrike Maria Stuart" von Elfriede Jelinek: Ulrike Meinhof und Gudrun Ensslin. Auch geht es um Maria Stuart und Elisabeth von England - Frauen, die das Schicksal verbindet. Und es geht um Macht, konkret weibliche Macht. Während die Königinnen diese von Geburt an besitzen, benötigen die Terroristinnen Gewalt, um sie zu erringen. Sie maßen sich an, nicht nur an der eigenen Geschichte schreiben zu wollen - im Glauben freilich, das Volk verpflichte sie hierzu. Im Begehren, zu Protagonistinnen dieser Geschichten zu werden, opfern sie ihre Weiblichkeit. Und zerbrechen daran.
Der Wahn, der aus der Selbstüberschätzung zum antibürgerlichen, revolutionären Subjekt resultiert, macht sie blind für die Bedürfnisse anderer, aber auch für die eigenen.
Ist die RAF schon reif fürs Musical? Stehen wir unmittelbar vor einem neuen historischen Bernd-Eichinger-Film zum Untergang der RAF? Was muss eigentlich noch passieren, damit etwas passiert? Das sind drei von vielen Fragen, die Regisseur Nicolas Stemann mit der Uraufführung des neuen Stücks der Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek auf der Bühne stellt.
Die Inszenierung eröffnet das 44. Theatertreffen Berlin (5. - 20.5.2007).
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