Am 15. März 1921 erschießt ein junger Armenier den ehemaligen türkischen Innenminister und Großwesir Talaat Pascha gegen 11 Uhr an der Hardenbergstraße 17 in Berlin-Charlottenburg. Der Täter wird von Passanten gestellt und verprügelt. Man sagt, er habe gerufen: »Ich Armenier, der da Türke, das Deutschland nix angehn«. Ein deutsches Gericht spricht den Täter kurze Zeit später von der Mordanklage frei und stellt das Verfahren ein.
In Dokumenten aus dem politischen Archiv des Auswärtigen Amtes finden sich Berichte deutscher Diplomaten und Militärs zum Völkermord an den Armeniern, die nur für den »Hausgebrauch« bestimmt waren. Sie sollten niemals veröffentlicht werden und gelten als die zuverlässigsten Quellen über das damalige Geschehen. Diese Akten bilden das Ausgangsmaterial für HISTORY TILT, ein Stück über das Schweigen zum Völkermord an den Armeniern 1915/16. Als weitere Bezugspunkte für sein Stück dienen Kroesinger brandenburgische Schulbücher aus dem Jahre 2005, Franz Werfels »Die vierzig Tage des Musa Dagh« und der Film »Abdul the Dammed«. (Quelle: Theatertexte)
Judica Albrecht, Nicola Schlösser, Godehard Giese, Lajos Talamonti.