MEDIATHEK

Die Performance-Künstlerin Marina Abramovic 

Körperliche und seelische Grenzerfahrungen sind zentrales Thema der serbischen Künstlerin Marina Abramović, Teilnehmerin der DOCUMENTA IX im Jahre 1992. Ihre Performances führen sie oft bis zur physischen Erschöpfung und Selbstgefährdung, der Körper ist für sie ein Rohstoff künstlerischer, ästhetischer und ethischer Praxis. Ihre Aktionen leitet sie aus den Erfahrungen politischer Gewalt in ihrem Heimatland und aus der persönlichen Konfrontation mit dem anderen Geschlecht ab. Dabei gelingt es ihr, durch die Gestaltung einfacher, aber sprechender Bilder und durch den Einsatz ihres eigenen Körpers eine Brücke zwischen leiblicher und ästhetischer Erfahrung zu schlagen. Marina Abramović ist 1946 in Belgrad geboren, studierte an der Akademie der Schönen Künste in Belgrad und wendete sich nach ihrem Abschluss endgültig der Performance zu. Mitte der siebziger Jahre verließ sie Serbien und ging in den Westen. Abramović hat von Anfang an eine eigene originäre Kunstform verfolgt. Auseinandersetzungen mit dem Phänomen der Leere und der daraus resultierenden Regeneration und Rückkehr des Menschen zu seinem innersten Kern, spielen eine große Rolle in ihrer Arbeit. 1975. Zwölf Jahre arbeitete sie mit dem deutschen Künstler F. Uwe Laysiepen, genannt Ulay, in „Realtionwork“. Spektakulär war im Jahre 1988 „The Great Wall Walk“. Beide Künstler gingen von jeweils einem Ende der Chinesischen Mauer aufeinander zu, bis sie sich nach drei Monaten in der Mitte trafen. Abschließen sollte der Gang mit der Hochzeit der als Traumpaar gefeierten Künstler, er endete jedoch mit deren Trennung. Wieder alleine arbeitend, entdeckte Abramovic die Möglichkeit, den Zuschauer stärker einzubeziehen und als Brücke zur gewonnen Erfahrung zu fungieren. Marina Abramović lebt heute in Paris und Amsterdam.

AUSFÜHRENDE PRODUZENTIN: Chantal Delanoë

DREHBUCH: Marina Abramović, Pierre Coulibeuf

KAMERAFÜHRUNG: Dominique Le Rigoleur

SCHNITT: Thierry Rouden

TONTECHNIKER: Eddy De Cloe

PRESSEATTACHÉ (FILM): Viviana Andriani

MIT: Marina Abramović, Paolo Canevari, Sean Kelly, Alexander Godschalk

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