Eine Produktion von SIDEviews e.V. und der Nürtinger Grundschule Berlin Kreuzberg.
Zu sehen ist die Gesamtdokumentation zum Projekt "Auf der Mauer auf der Lauer".
Projektlaufzeit: von November 2009 bis Juli 2010, Präsentation in der Gedenkstätte Berliner Mauer Juni/ Juli 2010.
Ein Langzeitprojekt zum Thema Geteilte Stadt an der Nürtingen Grundschule in Berlin Kreuzberg
Die Berliner Mauer teilte 28 Jahre lang eine ganze Stadt, zerriss Familien, trennte Freunde, Arbeitskollegen und forderte hunderte Todesopfer. Heute ist sie aus dem Alltagsbewusstsein der meisten Stadtbewohner verschwunden und nachwachsende Generationen wissen oft gar nicht mehr, wovon die Rede ist.
Mit diesem Pilotprojekt haben die Künstler des Vereins SIDEviews e.V. den ca. 100 Schülern der Nürtingen Grundschule Berlin-Kreuzberg nicht nur ein Basiswissen über die Berliner Mauer vermittelt, sondern ihnen auch das Instrumentarium in die Hand gegeben, um sich eigenständig die historischen Zeichen in ihrer Stadt, ihrem Lebensumfeld zu erschließen. Anja Scheffer (Regisseurin), Hendrik Scheel (Bühnenbildner), Hannah Pelny (Dramaturgie) und Giles Schumm (Musiker und Instrumentenbauer) entwickelten ein Modell, mit dem Kinder (und Jugendliche) durch verschiedene dokumentarische und künstlerische Techniken gesellschaftlich und politisch relevante Themen erleben und erfahren können.
Über drei Projektphasen von November 2009 bis Juli 2010 wurde die Arbeit gestaffelt. Phase I, die Interview-Werkstatt, befähigte die Kinder zum selbständigen Führen von Interviews und umfasste Video-Interviews mit den Kindern zu ihrem Wissensstand in Sachen Berliner Mauer, eine Exkursion zur Mauer Gedenkstätte Bernauer Straße und entlang der East Side Gallery sowie eigene Video-Interviews der Kinder mit Zeitzeugen.
Die Spiel-Werkstatt in Phase II: Unter dem Motto „DIE GETEILTE STADT“ ging es um das sinnliche Nacherleben und die künstlerische Gestaltung der erworbenen Kenntnisse über das Leben in Ost und West. Eine riesige Mauer, die aus 150 mit Klebebändern aneinander fixierten Umzugskartons bestand, teilte die Aula der Schule in zwei Gebiete: „Blauland“ und „Orangania“. Die Kinder agierten auf der einen oder der anderen Seite, schrieben sich Briefe, bauten Musikinstrumente, bemalten die „Mauer“, erfanden Schmuggel- und Agenten-Spiele und Sprechchöre. Zum Abschluss wurde die Mauer in Zeitlupe eingerissen.
Phase III : Präsentation des Projektes im neuen Pavillon der Mauer-Gedenkstätte Bernauer Straße. Dort wurde der Spielraum installiert mit Pappkarton-Mauer und Orangania und Blauland. Von den Künstlern begleitet, machten die Schüler das Konzept für die Ausstellung und den Katalog dazu, kuratierten und setzten um: Sie schrieben, malten, scannten, layouteten, bauten, lasen vor, interviewten die Besucher. Von morgens bis abends zeigten die Grundschüler(innen) ihre Ausstellung unermüdlich und mit viel Spaß vor Touristen aus aller Welt, vor Presseleuten und Schulklassen aus anderen Schulen. In deutsch, englisch, türkisch, spanisch, dänisch und schwedisch gaben sie eine Einführung in das Projekt.
[Quelle: http://www.side-views.de/?page_id=11]
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Schüler der Nürtinger Grundschule Berlin Kreuzberg