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MCB-SV-1417

Das Schweigen

Autorenschaft
Beschreibung
Das Schweigen (OT: Tystnaden) ist ein Filmdrama des schwedischen Regisseurs Ingmar Bergman aus dem Jahr 1963. Bergmans Werk wurde von vielen als Kultfilm gefeiert und führte zu einem der größten Skandale der 1960er Jahre. Der Film enthält zwei Koitusszenen und eine Szene, in der eine Frau sich selbst befriedigt. In der Bundesrepublik Deutschland hatte der Film elf Millionen Zuschauer. "Ingmar Bergman inszeniert ein Inferno der Angst, Verwirrung und Hilflosigkeit, wobei gerade das Fehlen lautstarker Katastrophen dem Film eine Aura eisiger Kälte und suggestiver Bedrohung verleiht. Die Schockwirkung einzelner Bilder und Szenenabläufe beruht weniger auf spekulativen Details, vielmehr wird die stilistische Geschlossenheit und Strenge des Films selbst zum Ausdruck allgemeiner Existenznot und universeller Entfremdung. Das in einem gottverlassenen, artifiziellen Niemandsland angesiedelte Werk Bergmans ist eine Parabel, die in ihrer Symbolfülle Raum für unterschiedliche Deutungen gibt. Aufgrund seiner Anfang der 60er Jahre provozierenden Darstellung von Sexualität wurde der Film in einigen europäischen Ländern beschlagnahmt bzw. zensiert. Das Schweigen gewann im Jahr 1964 den erstmals verliehenen schwedischen Filmpreis Guldbagge in den Kategorien Beste Schauspielerin (Ingrid Thulin), Bester Regisseur (Ingmar Bergman) und Bester Film. Hauptdarstellerin Ingrid Thulin wurde außerdem mit dem französischen Étoile de Cristal als beste ausländische Darstellerin geehrt." (Lexikon des Internationalen Films) Handlung: Ester, ihre Schwester Anna und deren Sohn befinden sich auf der Heimreise nach Schweden. Der offenbar lungenkranken Ester geht es während der Fahrt im Zug nicht gut (sie erleidet einen Zusammenbruch), und so müssen sie in einer unbekannten Stadt aussteigen. Sie mieten sich ein Zimmer in einem Hotel. Schon tauchen die ersten Probleme auf. Keiner der drei versteht die Sprache der Einwohner. Anna läuft durch die fremde Stadt, dabei wird sie beim Besuch eines Varietés Zeuge, wie ein Paar während der Vorstellung auf einem Kinositz kopuliert. Danach geht sie in ein Café, um etwas zu trinken. Beim Bezahlen lässt der Kellner ein Geldstück fallen, um Anna beim Aufheben am Bein berühren zu können (sie hat ein kniefreies Kleid an). Anschließend treffen sie sich auf seinem Zimmer, um miteinander zu schlafen. Da sich diese Vorgänge ' mangels sprachlicher Verständigungsmöglichkeit ' weitestgehend ohne Dialoge abspielen, vermitteln diese Szenen eine weitgehend emotionslose, rein triebgesteuerte Beziehung zwischen den Personen. Dieser Eindruck wird durch die Selbstbefriedigungsszene von Ester in ihrem Bett ' die ansonsten einen etwas unterkühlten und selbstbeherrschten Eindruck macht, aber gleichzeitig eine eifersüchtige lesbisch angehauchte Einstellung zu ihrer jüngeren Schwester hat ' ebenfalls erweckt. Nur der etwa 10-jährige Sohn von Anna kann mit einem älteren Angestellten des Hotels trotz der Sprachbarriere eine zwischenmenschliche Beziehung aufbauen. (Quelle: Wikipedia)
Regie
Darsteller
Ingrid Thulin, Gunnel Lindblom, Birger Malmsten, Håkan Jahnberg, Jörgen Lindström
Standorte
MCB
Aufnahmedatum
Montag, 01. April 1963
Land
SW
Kamera
Sven Nykvist
Länge
96 min
Schlagworte