Der zeitgenössische Choreograph CHRISTOPH WINKLER erforscht in seinen Tanzstücken Themen, die zwar ganz innerhalb der Kunstform stehen, aber darüber hinaus auf in der Gesellschaft aktuell stattfindende Diskurse hinweisen. In Das wahre Gesicht ' Dance is not enough beschäftigt er sich mit dem Aufeinandertreffen von Staat und Bürger in den Krisen des Kapitalismus. Dabei treffen Inszenierungen der Macht auf Inszenierungen des Protestes und generieren Ästhetiken des Konfliktes. Das beginnt beim Straßentheater und schreibt sich fort in den politischen Impetus zeitgenössischer Kunst oder arts activism. Die dabei entstehenden Szenen legen beredtes Zeugnis von den Befindlichkeiten einer Generation ab, die Kapitalismus nur als Dauerkrise kennt. Doch wie in jeder ideologischen Inszenierung bleiben Leerstellen, die auf etwas deuten, das den Akteuren oft entgeht. Polizeikessel gegen Sitzdemo bedeutet nicht gleich Stärke gegen Schwäche. Die "Pantomimen" des Protestes sind schillernd und oszillieren in ihrer Bedeutung. Es bleibt die Frage, wie sich dann Protest überhaupt ausdrücken lässt und unter welchen Bedingungen. Mit vier Tänzern und Schauspielern sucht Winkler nach Antworten auf diese Fragen.
CHRISTOPH WINKLERS’s work explores current social and political events from the specific standpoint of dance. In The True Face ' Dance is Not Enough, he takes a closer look at how conflicts between nation states and its citizens have been provoked by the crisis of capitalism. Blatant displays of power clash with creative displays of protest to reveal the various aesthetic forms of conflict ' both as ‘classical’ street theater, as well as in the political impetus behind contemporary art and arts activism. These bear eloquent witness to the emotional state of a generation, who have never known capitalism as anything other than in a constant state of crisis. But every ideological performance also has its gaps and inconsistencies that bear witness to what may have been overlooked. Police versus protestors doesn’t necessarily also represent strong versus weak. The "pantomimes" of protest produce a multitude of ambiguous and alternating meanings. So how and under what conditions is it at all possible to formulate protest?
In englischer und französischer Sprache / Performance in English and French
von und mit:
AHMED SOURA, CHRIS DAFTSIOS, LUKE GARWOOD, LUIS RODRIGUEZ
Konzept: CHRISTOPH WINKLER
Consulting: MIRKO WINKEL
Licht & Technik: ANDRÉ SCHULZ
Kostüme: LISA KENTNER
Bühne: FÖR KÜNKEL
Gesangscoaching: BERNADETTE LA HENGST
Produktionsdramaturgie: EHRLICHE ARBEIT ' FREIES KULTURBÜRO
EINE PRODUKTION VON CHRISTOPH WINKLER UND EHRLICHE ARBEIT ' FREIES KULTURBÜRO IN KOOPERATION MIT DEM BALLHAUS OST
GEFÖRDERT DURCH DEN REGIERENDEN BÜRGERMEISTER VON BERLIN ' SENATSKANZLEI ' KULTURELLE ANGELEGENHEITEN UND DIE DREIJÄHRIGE KONZEPTIONSFÖRDERUNG DES FONDS DARSTELLENDE KÜNSTE E.V. AUS MITTELN DES BUNDES
MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG VON PHASE 7
[msb] https://www.tanzfabrik-berlin.de/en/events/97 & https://www.tanzforumberlin.de/en/production/das-wahre-gesicht-dance-is-not-enough/ [07.04.2020]