RechtsRadikal erforscht, warum immer mehr Frauen in rechtsradikalen Bewegungen aktiv sind. Lange wurden sie nur als Anhängsel der Männer betrachtet, Beate Zschäpe zum Beispiel, der weibliche Teil des Zwickauer Terrortrios, wurde zunächst nur als Gefährtin der Männer wahrgenommen, als das Heimchen am Herd. Doch dies spiegelt mittlerweile keineswegs die Realität wider.
Gerade junge Frauen in den freien Kameradschaften mischen sich aktiv in die Straßenkrawalle rund um Neonazidemonstrationen ein. Doch trotz ihrer gewachsenen Bedeutung für die rechtsradikale Bewegung sind sie nach wie vor mit einer Ideologie konfrontiert, die nicht nur alles Andersartige bekämpft, sondern auch auf einem extrem biologistischen Rollenverständnis basiert. Ein äußerer Ausdruck dieses Konfliktes ist zum Beispiel der Feathercut - eine Skinheadfrisur, die einen kurz geschorenen Kopf mit einem Rest von Pony kombiniert.
In RechtsRadikal untersucht Christoph Winkler gemeinsam mit vier jungen Tänzerinnen sowohl die äußeren als auch die inneren Zeichen für den Zwiespalt, in dem sich rechte Frauen befinden. Die Radikalisierung des Körpers ist ein Drama des Körpers, denn rechte Ideologie ist im wahrsten Sinne des Wortes extrem, sowohl nach außen als auch nach innen. Frauen, die sich dort hineinbegeben, werden somit gleichzeitig Akteurinnen wie Objekte ihrer männlichen Kampfgenossen. RechstRadikal sucht den körperlichen Ausdruck für diesen Konflikt.
// CAST //
KONZEPT
Christoph Winkler
VON UND MIT
Emma Daniel, Shiran Eliaserov, Katarzyna Sitarz, Claire Vivianne Sobottke
KOSTÜME
Lisa Kentner
TECHNIK
André Schulz
PRODUKTIONSDRAMATURGIE
ehrliche arbeit – freies Kulturbüro
// PRODUKTION //
Eine Produktion von Christoph Winkler und ehrliche arbeit - freies Kulturbüro.
In Koproduktion mit LOFFT - DAS THEATER.
In Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll Stiftung und SOPHIENSÆLE.
Gefördert vom Hauptstadtkulturfonds und der Stadt Leipzig, Kulturamt.
Mit freundlicher Unterstützung von Phase 7.
[mw & msb]