Der Körper offenbart sich, mit all seinen instinktiven Impulsen, als Visionär einer transzendenten Welt. Ein nachtseitiges, morbides Geheimnis durchzieht die schattenhafte Bühne. Der Schwanensee liegt wie ein düsteres Loch im Nebel. Partien synchronen Tanzes geraten in genau kalkulierte Verschiebungen, die Einheit der Darsteller zerfällt und setzt sich wieder zusammen. Rauch steigt auf, ein trauriges Lied erklingt von irgendwo.
Emio Greco & Pieter C. Scholten eroberte die europäische Tanzlandschaft Ende der 90er Jahre im Sturm. Ihre Arbeit wird als neue Sprache und neue Tanzform bezeichnet, die mit Minimalismus an der Schwelle von Dunkelheit und Stille als körperliches Ereignis nur schwach beschrieben werden kann. Das Licht ist ein fester Bestandteil, schafft Atmosphäre und zieht die Tänzer wie in einem Sog heran und verschluckt sie.
»Conjunto di NERO« (italo-spanisch etwa: »Zusammengehen von Schwarz«) ist die erste Ensemblearbeit der Compagnie Emio Greco | PC, in der es um die Erforschung des Körpers und die Wahrnehmung von Licht und Dunkelheit geht. Die Choreografie fußt auf der abstrakt theatralen Verbindung klassischer und postmoderner Ausdrucksformen. (Quelle: Euro Scene Leipzig)/ JST
Emio Greco, Salwami Fukouka, Barbara Meneses, Nicola Monaco, Suzan Tunca, Jordi Martin de Antonio