INTERNATIONALES THEATERINSTITUT / MIME CENTRUM BERLIN

MEDIATHEK

FÜR TANZ

UND THEATER

MCB-DV-3246

20 Minutes (98/2) – Drei Theaterformen in 20 Minuten

Autorenschaft
Beschreibung

Die Regisseure erhalten ein Stichwort („16.6.98“) und einen Zeitrahmen von 20 Minuten – alles andere bleibt ihnen frei überlassen. Ein Spiel auf Zeit: Wer nicht direkt mit der Tür ins Haus fällt, verpasst die Party, noch bevor sie richtig beginnt.


Regisseure & Stücke:

  1. Berit StumpfScreen Memories

  2. Katka SchrothKommt doch!

  3. Jörg Laue20 Minuten für John Lennon



1. Screen Memories (Regie: Berit Stumpf)

Der erste Teil des Abends, „Screen Memories“, wurde von Berit Stumpf inszeniert und griff das Joycesche Vertrauen in die Erschließungskraft des Trivialen auf. Das Stück thematisierte Langeweile, Erinnerungen, eine Einladung zum Abendessen und die Wirkung von Peanutbutter. In einer Mischung aus Gruppentherapie und Talkshow, ergänzt durch charmant unbeholfene Musicaleinlagen, erzählten Christine Gross, Sean Patten und Tatjana Turanskyj von ihrem 16. Juni 1998. Obwohl dieser Dienstag, wie Christine apathisch zugibt, nicht wirklich aufregend war, entwickelte sich eine köstlich leichtfüßige Gesellschaftskomödie. Die jungen Protagonisten erwiesen sich als unermüdliche Erfinder passender Erinnerungen und unterbrachen sich ständig, um ihre Version der Ereignisse durchzusetzen. Sie zogen sich Geschichten an wie Kleidungsstücke, um in der Prosa des Lebens nicht zu erfrieren. Der 16. Juni wurde so zu einem Boulevard der Bastelbiographie.


REGIE: Berit Stumpf

VON & MIT: Christine Gross, Sean Patten, Tatjana Turanskyj

VIDEO / PROJEKTION: Leigh Haas

MUSIKALISCHER BERATER: Daniel Haaksman

MUSIK: Dirk Schäfer



2. Kommt doch! (Regie: Katka Schroth)

Das zweite Stück, „Kommt doch!“, wurde von Katka Schroth konzipiert und inszeniert. Es war gleichzeitig Titel und Regieanweisung, die sich in diesem Fall direkt an das Publikum richtete. Viele Zuschauer folgten der freundlichen Einladung, betraten die Bühne, aßen Kekse, legten sich auf Klappbetten, setzten Kopfhörer auf oder ließen sich auf die Gespräche mit einer der drei Akteure ein. Dadurch entstand eine ungewöhnlich interaktive Theatererfahrung, bei der die Grenzen zwischen Bühne und Publikum verschwammen.


KONZEPTION / REGIE: Katka Schroth

KONZEPTION / DRAMATURGIE: Livia Theuer

MIT: Caroline Peters, Rachel West, Sven Walser, Jan Plewka



3. 20 Minuten für John Lennon (Regie: Jörg Laue)

Das dritte Stück des Abends, „20 Minuten für John Lennon“, inszeniert von Jörg Laue, entsprach inhaltlich eher dem Datum des 16. Juni 1998. Die Inszenierung konzentrierte sich auf theoretische Diskurse über Bild, Sprache und Wahrnehmungskrisen, die durch den Jargon der Beobachtung zweiter Ordnung geprägt waren. Sichtbare Aktionen waren kaum vorhanden, doch die Zuschauer wurden durch ausreichend Seminarreflexionen über die Gründe dieses Minimalismus schadlos gehalten.


TEXT / RAUM / MUSIK: Jörg Laue

MIT: Claudia Splitt, Christopher Martin, Hans-Friedrich Bormann





[msb]

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Abspann | Berliner Zeitung vom 5.12.98
Regie
Gruppe / Compagnie / Ensemble
Dramaturgie
Darsteller
Bühnenbild
Musik
Standorte
MCB
Reihe
Aufnahmedatum
Freitag, 04. Dezember 1998
Orte
Stadt
Berlin
Land
DE
Kamera
Cornelius Foerster
Länge
75 min