In „künstlerischer Kooperation“ ist der Widerspruch Programm - nichts ist so unteilbar, so subjektiv und undemokratisch wie die Kunst. Didier Théron und Thomas Guggi schufen - mit dem Hintergrund des sich in Europa zunehmend entwickelnden „neuen Nationalbewusstseins“ - einen Widerspruch, der ethnische Distanzen festigt und die eigene nostalgische Identität in Frage stellt. „Closer to distance“: zum einen eine zweijährige Zusammenarbeit und die Suche nach kultureller Identität, zum anderen die Widerspiegelung von sozialen Erfahrungen, vergänglich wie das Erlebte selbst.
„… Stück für vier Tänzer*innen, konzipiert als choreografische Antwort (in Bezug auf die politischen Ereignisse im ehemaligen Jugoslawien) auf den Film des Filmemachers Dato Djanelidze. 1991 inszenierte der georgische Filmemacher mit Humor und Leichtigkeit in seinem Film The Tenants den Zusammenbruch des Sowjetsystems.
1993 beschloss ich, das choreografische Stück Les Locataires zu schaffen.
Zur gleichen Zeit befand sich das ‚moderne‘ Europa im Griff der Demontage Jugoslawiens und sah das Gespenst der Barbarei in all ihren Formen aufkommen. Vor dem Hintergrund der Stille und Beethovens Symphonie Nr. 9 ist dieses Stück als Antwort aus dem ‚Westen‘ konzipiert, aus der Distanz und im Takt auf Dato Djanelidzes Film und teilt mit ihm mit Humor und Spott die Fragen nach der Zukunft Europas am Ende dieses JAHRHUNDERTS…“
Didier Théron
PRODUKTION: Compagnie Didier Théron / Festival International Montpellier Danse 93
CHOREOGRAFIE: Didier Théron
MUSIK: Beethoven: "Symphonie Nr. 9"
LICHT: Vincent Combret
SOUND: Yves Bastide
KOSTÜME: Antoinette Bugard
KREATION 1993 MIT: Yann Lheureux, Michèle Murray, Till Mahou, Didier Théron
TANZ: Michéle Murray, Eric Affergan, Yann Lheureux, Didier Théron
ORT: Theater am Halleschen Ufer (Berlin)
DATUM: 17. Juni 1995
l' art not least
Thomas Guggi
REGIE: Thomas Guggi
ASSISTENZ: Thorsten Donat
TANZ: Maya Brosch, Susanne Effenberger, Michèle Murray , Kerstin Schwarze
BÜHNE / LICHT: Thomas Guggi, Frank Prielipp
MUSIK: Henrik Gorecki, Paolo Conte
SOUNDS: Wolfgang Bley-Borkowski
PRODUKTIONSASSISTENZ: Bettina Ullmann
AUFNAHME:
Theater am Halleschen Ufer
Berlin, 17.Juni 1995
KAMERA: Merit Fakler
[msb]
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