INTERNATIONALES THEATERINSTITUT / MIME CENTRUM BERLIN

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Beethoven, Ludwig

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Ludwig van Beethoven entstammte einer aus dem flämischen Brabant (Mechelen) eingewanderten Musikerfamilie. Er wurde im Dezember 1770 geboren und am 17. Dezember 1770 getauft. (Man nimmt an, dass er am 16. geboren wurde. Da die Kindersterblichkeitsrate damals sehr hoch war, taufte man nach üblicherweise einem Tag nach der Geburt.) Seine Eltern waren Johann van Beethoven und Maria Magdalena van Beethoven, verwitwete Leym, geborene Keverich. Aus dieser Ehe gingen sieben Kinder hervor, von denen ausser Ludwig nur zwei (Kaspar Anton Karl und Nikolaus Johann) die ersten Jahre überlebten. Die sich früh abzeichnende musikalische Begabung bei Ludwig van Beethoven erhielt, wie es der damaligen Tradition entsprach, durch den Vater die erste Stütze. Dieser Unterricht war jedoch nicht auf Förderung individueller Anlagen des Kindes ausgerichtet – improvisieren wurde unterbunden – als vielmehr auf das fleissige Üben, um dann die Noten richtig vom Blatt spielen zu können. Der Vater liess den siebenjährigen Ludwig „als Söhngen von sechs Jahren“ erstmals in einem Kölner Konzert auftreten. Er sollte der Musikwelt wohl als Wunderkind vorgeführt werden. (Auf den frühen Drucken ist Beethovens Alter stets zwei Jahre jünger angegeben.) Sein eigentlicher Lehrer und Förderer war aber Christian Gottlob Neefe, der 1779 als Musiker nach Bonn kam, das musikalische Talent Ludwigs erkannte und ihn neben dem Klavierspiel Generalbass und Komposition lehrte. Er vermittelte ihm auch Musikwerke zeitgenössischer Komponisten, der Mannheimer und Wiener Schule. Im Februar 1781 wurde Neefe Hoforganist. Und als Neefe im Juni 1782 Bonn für kurze Zeit verliess, vertrat ihn der 11jährige Beethoven. Da Ludwig seinen Schulunterricht mit der lateinischen Tyronenschule (Vorschule für das Gymnasium) bereits in diesem Jahr beendete, bemühte sich vor allem Neefe ihm im Umgang mit angesehenen Familien eine allgemeine Bildung beizubringen. Beethoven knüpfte Kontakte zu Mitgliedern der Hofkapelle, zu den Reichas und Rombergs, zu Ries und Simrock, und er befreundete sich mit dem Medizinstudenten Wegeler, der ihn in das Haus der Witwe von Breuning einführte. Mit 14 Jahren wurde Beethoven besoldeter 2. Hoforganist, zu 150 Gulden Jahressold. Auf Neefes Fürsprache reiste das junge Genie mit 17 Jahren für zwei Wochen nach Wien. Die genauen Ziele der Reise liegen im Dunkeln. Wahrscheinlich traf er dort mit Mozart zusammen und nahm eventuell einige Unterrichtsstunden bei ihm. Die schwere Erkrankung seiner Mutter veranlasste ihn vorzeitig heim zu reisen. Sie starb kurz nach seiner Rückkehr. 1789 wurde das neue Opernhaus in Bonn eröffnet. Mehrere Jahre spielte Beethoven im Opernorchester die Bratsche. Da sein Vater nach dem Tod der Mutter stark zu trinken begonnen hatte und deshalb seinen Beruf seit 1789 nicht mehr ausüben konnte, übernahm Beethoven mit nicht einmal 19 Jahren den Familienvorsitz, und wurde Vormund seiner Brüder. Beethoven erwirkte, dass ihm die Hälfte des väterlichen Gehalts für den Unterhalt der Brüder überlassen wurde. Im darauffolgenden Jahr schloss er im Hause von Breuning Bekanntschaft mit dem Grafen von Waldstein. Wahrscheinlich machte Waldstein später den entscheidenden Vorschlag, dass Beethoven nach Wien gehen und bei Haydn studieren solle. Anfang November 1792, fünf Jahre nach seiner ersten Reise – die beiden Brüder waren nun erwachsen und brauchten keine Fürsorge mehr – brach Beethoven erneut nach Wien auf. Auch der Bonner Hof hielt einen Studienaufenthalt bei Haydn für sinnvoll und es wurde vereinbart, dass Beethoven auch während der ersten Zeit in Wien sein Gehalt aus Bonn bekommen sollte. Im Dezember desselben Jahres starb sein Vater. In den folgenden beiden Jahren, (1793/1794) nahm Beethoven Unterricht bei Joseph Haydn, Johann Schenk, Johann Georg Albrechtsberger und Antonio Salieri. Im März 1794 stellte Kurfürst Maximilian die Zahlungen ein. Beethoven war zu diesem Zeitpunkt nicht auf das Geld aus Bonn angewiesen, denn er war als Klavierlehrer sehr gefragt. Zudem gab er nebenbei private Hauskonzerte als Klaviervirtuose in den Häusern des Adels. Es sollte nicht mehr lange dauern, bis er vor einem größeren Publikum spielen sollte. Mitte 1794 kam sein Bruder Kaspar Anton Karl nach Wien, der seinen Lebensunterhalt mit Musikunterricht verdiente. Im Frühjahr 1795 schloss Beethoven seine Ausbildung ab. Im März trat er erstmals öffentlich mit eigenen Kompositionen als Pianist auf und gab als Op. 1 drei Klaviertrios heraus. Wegen diesen Trios zerwirft er sich endgültig mit Haydn, weil dieser seine Arbeiten als unfertig und wenig originell bezeichnet hatte. Ende des Jahres kam sein Bruder Nikolaus Johann nach Wien und fand Anstellung in einer Apotheke. Im folgenden Jahr machte er Reisen nach Prag, Dresden, Leipzig und Berlin. Hier hatte er Begegnungen mit dem preussischen König Friedrich Wilhelm II und Prinz Louis Ferdinand. Um die Jahrhundertwende war es nicht ungewöhnlich, wenn bedeutende Musiker und Komponisten das europäische Ausland bereisten. Wahrscheinlich hielt Beethoven sein zunehmendes Gehörleiden von weiteren Reisen ab. Bereits in diesem Jahr bemerkte Beethoven – nach später selbst geäußerten Angaben – seine Gehörschwäche. Auf Grund zunehmender Unterleibsbeschwerden zog sich Beethoven auf auf Anraten mehrerer Ärzte 1802 für ein halbes Jahr nach Heiligenstadt zurück. Die Behandlung zeigte nicht den gewünschten Erfolg. In einem Zustand der tiefsten Verzweiflung verfasste Beethoven im Oktober das „Heiligenstädter Testament“ zu Gunsten seiner beiden Brüder. Vielleicht hatte Beethoven allein durch die Niederschrift Kraft gesammelt, denn er zog wenige Zeit später wieder nach Wien. 1809 setzten ihm Erzherzog Rudolf, Fürst Lobkowitz und Graf Kinsky ein Jahresgehalt von 4000 Gulden aus, um ihn in Wien zu halten. 1819 ertaubte Beethoven völlig. 1821 erkrankte er an Gelbsucht. 1826 entstand seine letzte Komposition. Ein neues Finale zum Streichquartett Op. 130. Er plante eine 10. Sinfonie. Doch er erkrankte abermals schwer an einem Leberleiden, dass ihn fortan ans Krankenlager fesselte. Am Nachmittag des 26. März 1827 verstarb Beethoven (nach neuzeitlichen Erkenntnissen an einer Bleivergiftung). Am 29. wurde er auf dem Friedhof von Währing beigesetzt. 1888 wurden Beethovens sterbliche Überreste zusammen mit denen von Franz Schubert auf den Wiener Zentralfriedhof überführt. (Quelle: http://www.beethoven.li) 27.08.2015 sus

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