Wann verschwimmen, im Raum hinter dem Auge, Illusion und Wahrnehmung?
Wann lenkt die Gewohnheit das Sehen?
Wann folgt der Blick dem Sog des Wunsches?
Das Projekt "Riss Umriss" arbeitet mit der Ergänzung und Erweiterung der visuellen Wahrnehmung durch das Gehirn im Moment des Sehens. Das Sehen wird vor dem Geschehen zu Ende gedacht. Werden Gewohnheit und Erwartung überrascht, tritt eine Irritation ein, eine Verschiebung im "subjektiven Ausschnitt des Auges". Das Erwartete wird von Unerwartetem ergänzt und provoziert. Im Kopf des Betrachters vermischen sich Reales und Irreales zu unscharfen Bereichen der Beobachtung, Wahrnehmung und Reflektion. Die Sensibilisierung für "den Raum" und eine Veränderung in der Wahrnehmung desselben ist das gemeinsame Interesse in der Arbeit mit den Medien Tanz und Fotografie. Der Körper kann den Raum konzentrieren und ausdehnen mit Präsenz, linearer Geschwindigkeit und zeitlicher Dynamik. Das Bild zeigt den Raum auf einer thematischen Ebene und öffnet das Spannungsfeld zwischen den Gegensätzen von Abstraktion und Individualität. (Quelle: Programmheft)
Christina Ciupke