INTERNATIONALES THEATERINSTITUT / MIME CENTRUM BERLIN

MEDIATHEK

FÜR TANZ

UND THEATER

MCB-DV-12460

Radical Minimal – Come out

Beschreibung

With Radical Minimal, the Berlin-based Company Christoph Winkler explores the radical potential of minimal music and contemporary dance. In three choreographies, the team reinterprets three well-known pieces of minimal music: Come Out by Steve Reich, Coming Together by Frederic Rzewski and Stay on it by Julius Eastman. For each piece of music, a unique choreographic language is developed, through which the reception history of the pieces in music and dance as well as their respective connection to the U.S. civil rights movement becomes visible. Together with the Zafraan Ensemble and other international guest musicians, Company Christoph Winkler will present the three new interpretations in a joint live performance.


The approach is particularly impressive in the example of Steve Reich’s Come out. The piece alienates the testimony of a young, African-American man who was arrested in the course of the Harlem riots in 1964, becoming a victim of police violence. The composition further alienates his voice through progressive sound layering; thus also anticipating the media propagation of racial violence cases, which is known, from the context of Black Lives Matters, among others. In Radical Minimal, the original context now becomes visible through a choreographic exploration by Adebajo Oluwafemi Israel and Rasheed Ridwan (The Future of Dance Company).


/ CAST & CREDITS /

CONCEPT: Christoph Winkler

COMPOSITION: Steve Reich

BY + WITH: Oluwafemi Israel Adebajo, Ridwan Rasheed

VIDEO EDITING: Gabriella Fiore

VIDEO CONTRIBUTION: Vadim Epstein, Matthias Härtig

COSTUMES: Marie Akoury

TECHNICAL DIRECTOR: Fabian Eichner

PRODUCTION MANAGEMENT: Laura Biagioni


A production by Company Christoph Winkler in co-production with SOPHIENSÆLE.

Supported by the Berlin Senate Department for Culture and Europe and the Federal Cultural Foundation with funds from the Federal Government Commissioner for Culture and the Media.





// DEUTSCH //


Das Projekt Radical Minimal beschäftigt sich mit dem Einfluss der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung auf die Minimal Music unter besonderer Berücksichtigung der Werksgeschichte des zeitgenössischen Tanzes. Bei den Kompositionen handelt es sich um Come Out von Steve Reich, Coming Together von Frederik Rzewski und Stay on it von Julius Eastmann. Diese drei Stücke sind jeweils auf besondere Weise mit dem Civil Rights Movement in den U.S.A. verbunden. Alle drei Kompositionen haben eine unterschiedliche Rezeptionsgeschichte innerhalb der Musik und des zeitgenössischen Tanzes, sowohl hinsichtlich der Art und Weise, wie sie als „politische“ Kunst gelesen werden, als auch durch ihre Positionierung in der Aufführungspraxis.


COME OUT

Am weitestgehend rezipiert in der Tanzszene ist das Stück Come out von Steve Reich. Es basiert auf der Tonbandaufnahme eines jungen afroamerikanischen Mannes, der in einen Fall von Polizeibrutalität bekannt als „Harlem 6“ involviert war.

Sein Statement beschreibt den Moment, als er versucht, Blut aus einem seiner Hämatome zu drücken, um klar zu machen, dass ihm ein Arzt zusteht: „I had to, like, open the bruise up, and let some of the bruise blood come out to show them.“

Steve Reich kreierte daraus eine Tonbandcollage, auf welcher die Originalaussage zunehmend transformiert wird und sich überlagernde SoundLayer so schichten, dass die eigentliche Botschaft des Textes nicht mehr hörbar ist. Während der konkrete Fall der Harlem 6 langsam in Vergessenheit gerät, steht Reichs Komposition als „Memorial“ für diese Ereignisse.

Die beiden Tänzer Oluwafemi Israel Adebajo und Ridwan Rasheed schauen nun mit einer gewissen Distanz auf diesen Fall und diese Komposition. Minimal Music oder überhaupt Minimal Art ist als Genre in afrikanischen Ländern weitgehend unbekannt. Sehr verbreitet ist dagegen der Gebrauch repetitiver Strukturen in Musik und Tanz. So setzt sich ihre Interpretation mit den sich wiederholenden Strukturen der Musik auseinander und kreiert ähnlich wie Steve Reich in der Musik eine sehr dynamische und kraftvolle Choreografie. Sie setzen den historischen Ereignissen ein selbstbewusstes Statement gegenüber.


/ BESETZUNG & CREDITS /

KONZEPT: Christoph Winkler

KOMPOSITION: Steve Reich

VON + MIT: Oluwafemi Israel Adebajo, Ridwan Rasheed

VIDEO-EDITING: Gabriella Fiore

VIDEO CONTRIBUTION: Vadim Epstein, Matthias Härtig

KOSTÜME: Marie Akoury

TECHNISCHE LEITUNG: Fabian Eichner

PRODUKTIONSLEITUNG: Laura Biagoni


Eine Produktion der Company Christoph Winkler in Koproduktion mit SOPHIENSÆLE.

Gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa und die Kulturstiftung des Bundes aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.


CHRISTOPH WINKLER ist einer der profiliertesten und vielseitigsten Choreografen Deutschlands. Seine Arbeit umfasst ein weites Spektrum von Formaten und reicht von sehr persönlichen bis hin zu politischen Themen. Unter dem Dach der „Company Christoph Winkler“ bringt er Tänzer*innen aus der ganzen Welt zusammen, um als temporäre Kollektive an einem weiten, inhaltlichen Spektrum zusammenzuarbeiten. Seit 1996 erarbeitete er als freischaffender Künstler mehr als 80 Tanzstücke. 2014 gewann Das Wahre Gesicht den FAUST Preis des Deutschen Bühnenvereins in der Kategorie „Beste Choreografie“. 2016 wurde nochmals der FAUST Preis an eine seiner Produktionen verliehen, als Aloalii Tapu als „Bester Tänzer“ für das Solo Urban Soul Café ausgezeichnet wurde. Außerdem war Winkler Initiator und Kurator von The Witch Dance Project und dem FanFic Festival. In den vergangenen Jahren hat er mit großem Erfolg einige musikalisch inspirierte Produktionen wie Ernest Berk – The Complete Expressionist, Julius Eastman – Speak Boldly oder We Are Going To Mars zur Aufführung gebracht. 2020 wurde Christoph Winkler eine George Tabori Auszeichnung verliehen, im Mai 2022 erhielt er den Deutschen Tanzpreis.





[msb]

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https://www.tanzforumberlin.de/en/production/radical-minimal-come-out/ | www.christoph-winkler.com [2022-12-13]
Regie
Choreographie
Darsteller
Kostüm
Musik
Video
Standorte
MCB
Aufnahmedatum
Donnerstag, 20. Oktober 2022
Orte
Stadt
Berlin
Land
DEU
Kamera
Walter Bickmann
Länge
17 min