Andrzej Wajda ist einer der bedeutendsten polnischen Filmregisseure. Er wurde als Sohn einer Lehrerin und eines Offiziers geboren. Die früheste Kindheit verbrachte er in seiner Geburtsstadt. Als sein Vater nach Radom versetzt wurde, zog die Familie auch dorthin. Sein Vater wurde von den sowjetischen Militärs 1940 beim Massaker von Katyn ermordet. Wajda selbst war im Zweiten Weltkrieg im polnischen Widerstand in Radom und erhielt im Untergrund Zeichenunterricht. Er war während des Krieges in einigen handwerklichen Berufen tätig und arbeitete auch als Büroangestellter der Bahn. Nach dem Krieg studierte er Malerei und ging zur Staatlichen Filmschule in Łódź. Er begann seine Karriere als Assistent des polnischen Regisseurs Aleksander Ford bei dessen Film Die Fünf aus der Barskastraße und drehte 1954 mit „Eine Generation“, der vom polnischen Widerstand handelt, seinen ersten Film. Seine Filme Der Kanal und Asche und Diamant gelten als Meisterwerke des polnischen Kinos. Der Kanal ist eine eindrucksvolle Abhandlung des Warschauer Aufstands. Seit 1959 ist Wajda auch Theaterregisseur, vor allem am Teatr Stary in Krakau, aber auch an internationalen Bühnen. Beispielsweise inszenierte er in den 1980er Jahren Schuld und Sühne nach Fjodor Dostojewski an der Berliner Schaubühne. 1987 erhielt er den renommierten Kyoto-Preis. 1989 war er ein Jahr lang Intendant des Theaters Powszechny in Warschau. In den 1980er Jahren ging Wajda nach Frankreich und drehte den Film Danton. Wajdas Filme wurden auf den wichtigsten internationalen Filmfestivals ausgezeichnet. 2000 erhielt er den Ehren-Oscar und auf der Berlinale 2006 den Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk. 1989 wurde Wajda als Kandidat der Solidarność in den polnischen Senat gewählt und blieb Senator bis 1991. Von Oktober 2006 bis Januar 2007 liefen die Dreharbeiten zu seinem Film über das Massaker von Katyn. Der Film kam am 17. September 2007 unter dem Titel Katyń in die polnischen Kinos; im Januar 2008 wurde die Nominierung von "Katyń" für den Oscar als "Bester fremdsprachiger Film" bekanntgegeben. 2009 nahm Andrzej Wajda mit seinem neuen Film Tatarak an der 59. Berlinale teil und kündigte in Berlin auf der Pressekonferenz zur Welturaufführung des Films an, dass sein neuestes Projekt ein Film über Lech Wałęsa sein würde.