Der kompromisslos unkonventionelle Ansatz der Exponate des niederländischen, mittlerweile in Lausanne und Berlin ansässigen Choreographen Arthur Kuggeleyn löst bei seinem Publikum immer wieder Verunsicherung, Staunen und starke Reaktionen aus. In intensiver Zusammenarbeit mit Tänzern, Schauspielern und Musikern, entwickelte er einen konsequenten choreographischen Stil, der von akustischen und visuellen Schleifen geprägt ist. Kuggeleyn nennt es "Hypnotic Trance Dance". Ständig wiederholte Bewegungen und Klänge laden den Raum mit einer Energie auf, die immer ekstatischer wird und aus der alles weitere resultiert: Das Vorführen des Körpers und seiner Prozesse, die Konfrontation der Tänzer mit dem Publikum, die von physischer Aggressivität, Sex, Verführung und Humor durchzogenen Handlungen und Bilder. Die ritualisierte Wiederholung der Bewegung und ihre gleitenden Übergänge in neue Formen treiben die Intimität zwischen Tänzer und Publikum und die intime Aura des Tänzers im Spiegel einer stetigen Evolution auf die Spitze. Ständig sich verwandelnd und ständig im Fluss entfaltet das Geschehen fast hypnotische Kraft. Eine Art Trance entsteht, die beide Darsteller und Zuschauer ergreift und in der Betonung des Sinnlichen paradoxerweise die Sinne aufs äußerste schärft. Man könnte tatsächlich von einer choreographischen minimal art sprechen, die nicht die abstrakte Form zum Inhalt hat, sondern das Menschliche. So sind Arthur Kuggeleyn's Stücke eine Mischung aus Improvisation und Disziplin, aus Trance und Vorstellung. Das Eingehen ästhetischer und inhaltlicher Wagnisse kennzeichnet dabei seine Arbeitsweise und rührt zu einem steten Durchbrechen des darstellerischen Codex. Die Auseinandersetzung mit ritualisierten Bewegungsabläufen gekoppelt mit der bewussten Wahrnehmung anderer Darstellungsformen des Körpers im zeitgenössischen Diskurs der Performancekunst weisen Arthur Kuggeleyn's ein sicheres Gespür für bahnbrechende szenische Experimente aus. Sei es als Choreograph von Tanz und Peformance Inszenierungen für Mega-Events und Film oder schon als Initiator des RA.M.M. Theaters, der führenden Berliner Formation der „Industrial" Ära, die mit dem verschwenderischen Einsatz von „High Tech" und Rohmaterial für Furore sorgte: In seinen Stücken steht immer die sprühende Energie des Körpers im Mittelpunkt. (Quelle: Website)