HANDLUNG: Nach einem Staatsstreich gegen den Großfürsten wird der reiche Gouverneur Abaschwili hingerichtet. Seine Frau kann den Wirren der Revolution entkommen, lässt aber ihren Sohn Michel einfach zurück (Kleider sind ihr wichtiger). Die einfache Magd Grusche nimmt sich nach einigem Zögern des Kindes an und flieht mit ihm in die Berge. Die Schergen des Fürsten Kazbeki (die Panzerreiter) sind Grusche auf den Fersen. Im Gebirge gelangt sie schließlich zu ihrem Bruder, der inzwischen mit einer sehr frommen Frau verheiratet ist. Obwohl Grusche mit dem Soldaten Simon verlobt ist, heiratet sie einen angeblich sterbenskranken Bauern, Jussup, um ihr Ziehkind durch ein Papier mit Stempel angesichts des wachsenden Misstrauens ihrer Schwägerin zu legitimieren. Nachdem die Nachricht über das Ende des Krieges eintrifft, erweist sich der Sterbenskranke plötzlich als kerngesund. Nach dem Bürgerkrieg kehrt auch die Gouverneursfrau zurück und erhebt Anspruch auf das von ihr geborene Kind, welches ihr ein reiches Erbe sichert. Der Fall wird dem einfachen, aber schlauen Dorfschreiber Azdak vorgetragen, der kein Rechtsgelehrter, sondern ein verschmitzter Lebenspraktiker ist. Er gelangte im Krieg zu Amt und Würden und gilt beim Volk als Armeleuterichter. In dem zu verhandelnden Fall ordnet er an, den Beweis der Mutterschaft durch ein Experiment zu erbringen. Dazu lässt er das Kind in einen Kreidekreis stellen und ordnet an, beide Frauen sollten gleichzeitig versuchen, das Kind zu sich aus dem Kreis herauszuziehen (denn es heiße „die wahre Mutter wird die Kraft haben, ihr Kind aus dem Kreis zu reißen“). Herrisch reißt die Gouverneursfrau ihr Kind an sich, das Grusche voll Mitleid loslässt. Hierdurch erweist sie sich als die „wahre“ Mutter, die ihr Kind mehr liebt und es lieber los lässt, als ihm weh zu tun. Schließlich erhält nicht die leibliche Kindesmutter verbrieftes Recht auf das Kind zugesprochen, sondern die Magd Grusche, die in Liebe und täglicher Pflichterfüllung bewiesen hat, dass da gehören soll, was da ist, denen, die für es gut sind (wie es im Vorspiel heißt)…
ANMERKUNG: Beginn bei Minute 48, zuvor auf dem Band ein Gespräch zwischen Martin Jochen Schulz und Josef Keul zum Thema Theater als Experimentierfeld aus der Reihe WORTWECHSEL unter dem Titel „Spagat“.
BESETZUNG
Grusche Vachnadal - Käthke Reichel
Azdak, der Dorfschreiber - Hanns Ernst Jäger
Simon Chachava - Rolf Boysen
Der Sänger - Paul Edwin Roth
Natella Abaschwili - Eva Maria Meineke
Arsen Kazbeki - Ernstwalter Mituiski
sein Neffe Bizergan - Dieter Kirchlechner
Lavrenti Vachnadze - Hans Elwenspoek
Aniko, seine Frau - Elisabeth Goebel
die Schwiegermutter - Trudik Daniel
ihr Sohn Jussup - Ernst Ronnecker
Schauwa, der Polizist - Hans Magel
der Gefreite - Sigfrit Steiner
Bruder Anastasius - Erich Schudde
der Milchbauer - Ernst Ehlert
die Bäurin - Annemarie Mörike
ihr Mann - Ferry Dittrich
Großfürst - Martin Lübbert
erster Anwalt - Fred C. Siebeck
zweiter Anwalt - Hans Timerding
die Köchin - Flory Jacobi
die Panzerreiter - Paul Dättel, Günther Erich Martsch, Lothar Schmidt
die Alte - Annemarie de Bruyn
Ludovika - Ortrud Bechler
der Adiutant - Wolfgang Wendt
WEITERE:
Hugo Bairle
Karlheinz Bernhardt
Elisabeth Botz
Waldemar Dannenhaus
Heinrich Diedrich
Ingrid Fernolt
Armas Sten Fühler
Hans Hanus
Karl Karner
Pia Mietens
Julius Mitterer
Waltraut Niezoldi
Marieluise Rumpel
Willi Semmelrogge
Rolf Schimpf
Walter Zickler
BUCH: Bertolt Brecht
TV-REGIE: Hans Gottschalk, Franz Peter Wirth
MUSIK: Paul Dessau
KAMERA: Fritz Moser, W. P. Hassenstein, Hartmut Missbach, Horst Schalla
BILDSCHNITT: Stella Niecke
TON: Walter Lang
MUSIKALISCHE LEITUNG: Rolf Unkel
CHOREOGRAPHIE: Jean Soubeyran
SZENENBILD UND KOSTÜME: Gerd Richter
REGIE: Franz Peter Wirth
PREMIERE: 25.09.1958
Eine Produktion des Süddeutschen Rundfunks
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