GENDER EUPHORIA hat sich in verschiedenen Formen entwickelt. Ursprünglich als Buchkapitel gedacht, wurde es zu einer Vorlesung, dann zu einer Universitätspräsentation und schließlich zu dem Stück heute Abend. Es handelt sich um eine kritische Auseinandersetzung mit Gender in Drag.
Olympia Bukkakis hat einen Background in den alternativen Drag-Szenen von Melbourne und Berlin und hat ein großes Interesse daran, das radikale Potenzial von Drag-Performance, -räumen und -kultur zu erforschen. Für dieses Stück hat Bukkakis 13 trans und nicht-binäre Drag-Performer_innen interviewt und die Antworten vor dem Hintergrund ihrer eigenen theoretischen und praktischen Forschungen analysiert, um zu verstehen, wie wir mit Drag unser Verständnis von Gender erweitern können. Mit Bühnenbildnerin Camille Lacadee betrachtet Bukkakis Drag als Baustelle, auf der neue Erkenntnisse über Geschlecht und Gender erforscht werden können. Zusammen mit drei aus der Berliner alternativen Drag-Szene stammenden Gast-Performer_innen – Cheryl, Oozing Gloop und Oly Stash – haben sie das latent queere Potenzial jener Baumaterialien untersucht, die diese traditionell maskuline Schaffensstätte ausmacht.
Anhand von Tanz, Vortrag, Drag und Kabarett bieten die Künstlerin Bukkakis und ihr Team euch einen Moment von der Außenwelt entfernt, um die politische Bedeutung von Gender Euphoria unter die Lupe zu nehmen.
// Credits //
CHOREOGRAFIE, TEXT, PERFORMANCE: Olympia Bukkakis
GASTPERFORMER_INNEN: Oozing Gloop, Oly Stash, Cheryl
DRAMATURGIE: Allison Wiltshire
BÜHNE: Camille Lacadee
KOSTÜM: Alexander Mersman
SOUNDDESIGN: Vincent Reynaud
LICHTDESIGN: Mmakgosi Kgabi
Eine Produktion von Olympia Bukkakis.
TANZTAGE BERLIN 2019
KÜNSTLERISCHE LEITUNG: Anna Mülter
PRODUKTIONSLEITUNG: Johanna Withelm
PRODUKTIONSASSISTENZ: Ece Tufan, Raisa Kröger
DRAMATURGISCHE BEGLEITUNG: Alexandra Hennig, Isabel Gatzke
Die 28. Tanztage Berlin sind eine Produktion der SOPHIENSÆLE.
Gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.
Mit freundlicher Unterstützung von Goethe-Institut Kairo, mapping dance berlin und Tanzfabrik Berlin e.V.
// AutorInnen //
OLYMPIA BUKKAKIS brachte die alternative Drag Szene in Melbourne auf den Weg und hostet seit 2012 die queeren Performancenächte Get Fucked, Fancy, Apocalypse Tonight und Queens Against Borders in Berlin. Sie studierte Solo Dance Authorship am HZT Berlin.
ALEXANDER MERSMANN (Kostümdesign) ist Kostüm- und Modedesigner. Er lebt und arbeitet in Berlin und spezialisierte sich auf die Arbeit mit unkonventionellen Materialien und Handwerkskunst.
ALLISON WILTSHIRE (Dramaturgin) ist Regisseurin, Dramaturgin und Autorin aus Melbourne, Australien und war 2009 Mitbegründerin das feministischen Theaterkollektivs I’m Trying To Kiss You. Im Jahr 2017 zog Allison nach Berlin, wo sie mit Jeremy Wade an Between Sirens arbeitete.
CAMILLE LACADEE (Bühnenbild) schloss 2009 ihr Studium an der Ecole Speciale d’Architecture in Paris ab. Seit 2016 lebt sie in Berlin und arbeitet als freiberufliche Bühnenbildnerin und Videografin, zuletzt mit Talking Straight am Maxim Gorki Theater.
CHERYL (Gastauftritt) ist eine in Berlin lebende Autorin und Performancekünstlerin. Sie ist Mitbegründerin der international renommierten Performancegruppe The Real Housewives of Neukölln, mit der sie im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart ausstellte und am Stockholm Fringe Festival teilnahm.
EMILIO CORDERO CHECA (Lichtdesign) ist Lichtdesigner. Er hat einen Master in Zeitgenössischer, Technologischer und Performativer Kunst der Universidad del País Vasco. Vor kurzem ist er nach Berlin gezogen.
MMAKGOSI KGABI (Beleuchtung) ist ausgebildete Physical Theatre-und Improvisationskünstlerin und gleichzeitig Performance-Vermittlerin. Sie absolviert einen MA in Solo Dance Authorship am HZT.
OLY STASH (Gastauftritt) ist Vater einer Familie von Charakteren, deren Personas von einer mittelalterlichen Hebamme bis hin zu einem muffigen Mann reichen, der sich der Misogynie hingegeben hat, während er ein solches Verhalten dekonstruiert. Oly Stash hat einen BA des Bard College in Performance und lebt derzeit in Berlin.
OOZING GLOOP (Gastauftritt) ist ein trans-aggressives Gespenst, das Europa heimsucht. Als Künstlerin von Awe & Autism ist er/sie/es eine Pionierin auf dem Gebiet der Transvestitenwallfahrt, der profanen Geometrie und der Massenalgie. Ihre preisgekrönte Performance The Gloopshow wurde auf Festivals in ganz Großbritannien gezeigt.
COLLECTIVE ANXIETY (Sounddesign) schloss sein Studium an der École Supérieure des Beaux-Arts d’Angers, Frankreich, 2015 mit einem Bachelor of Visual Arts ab und arbeitet seitdem in Berlin. Collective Anxiety ist ein experimentelles Musikprojekt von Vincent Reynaud, das sich mit der zunehmenden Giftigkeit der Umwelt beschäftigt.
[efr]