INTERNATIONALES THEATERINSTITUT / MIME CENTRUM BERLIN

MEDIATHEK

FÜR TANZ

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MCB-TV-8481

Kein schöner Land

Autorenschaft
Beschreibung

Kein schöner Land - Muß i denn, muß i denn… Die wöchentliche Chorprobe im Gemeindesaal sollte beginnen wie immer, aber auf dem Klavier liegt auf einmal ein Schwarzer: „Ich möchte mitmachen in Ihrem Chor.“ Die Chormitglieder fallen in verblüfftes Schweigen, ein Hausmeister fegt stoisch den Saal. Der Eindringling macht keine Anstalten, wieder zu verschwinden. Wer er sei, will der Chor wissen. Ein Flüchtling, sagt er. Aus Afrika. Aus Syrien. Aus dem Irak. Aus dem Iran. Mit kaum verhohlener Aggressivität machen die Sängerinnen und Sänger dem Flüchtling klar, welche Regeln hierzulande so gelten. Dann aber dreht sich der Wind und jemand erzählt, wie er sich in einen Flüchtling verliebt hat. Befremden und Neugier, Abwehr und Empathie beginnen wild durcheinander zu gehen, und schließlich hallen in den Köpfen des Chores Echos der Flüchtlingsgeschichten nach, vermengen sich mit eignen Erfahrungen. Weiter geht es mit gemischten Stimmen. Im Sommer 2015 bekam das Autorenteam Lothar Kittstein und Hüseyin Cirpici den Auftrag, ein Stück zum Thema „Flüchtlinge“ für das Theater Krefeld und Mönchengladbach zu schreiben. Wenig später kamen Tausende und Tausende Menschen neu in Deutschland an, Schutz und Hilfe suchend. Zu ihrer Begrüßung flogen Teddybären, es flogen aber auch Brandsätze. Kittstein und Cirpici spürten, dass ein Stück über Flüchtlinge auch eines über die Gesellschaft, die sie empfängt, sein musste. Sie führten einerseits Interviews mit Geflüchteten, in Begegnungscafés und Wohnheimen. Andrerseits sammelten sie Stimmen, wie sie auf Facebook oder in Internet-Kommentaren laut wurden. „Deutschland 2015/16, das verdichtete sich für uns in einer Zeitungsmeldung,“ beschreibt Lothar Kittstein, wie die Idee zur Grundsituation des Stücks entstand. „Ein Männerchor irgendwo im Süddeutschen probt, da geht die Tür auf, und ein Flüchtling aus Afrika steht da, der fragt, ob er mitmachen kann. Der Chor in dieser absurden Schrecksekunde, als der Fremde auftaucht, das ist für uns Deutschland – ein Land, dessen kollektive Schrecksekunde immer noch dauert.“ Kein schöner Land erzählt die spannende Geschichte der Begegnung eines Chors mit einem Fremden, erzählt vom Aufeinanderprallen verschiedener Welten: Eine Geschichte mit offenem Ausgang. Inszenierung: Matthias Gehrt

http://theater-kr-mg.de/spielplan/inszenierung/kein-schoener-land-ua/
Regie
Dramaturgie
Darsteller
Bühnenbild
Kostüm
Standorte
MCB
Sprache
DE
Orte
Stadt
Krefeld Mönchengladbach
Land
Deutschland
Kamera
k. A.
Länge
87 min