Drei Schwestern von Simon Stone nach Anton Tschechow Übersetzung ins Deutsche durch Martin Thomas Pesl Ein Glashaus wie aus dem Wunschkatalog für Wohlstandskinder: Hier hinein verpflanzt Regisseur Simon Stone Tschechows „Drei Schwestern“. In ein modernes Ambiente, das dank Drehbühne rundum einsehbar ist. Allenfalls für Sekunden versperrt die Fassade dem Publikum die freie Sicht auf Streit und Sex und Saufgelage – denn das alles wird kommen in dieser gegenwärtigsten Tschechow-Bearbeitung, die das Theater seit Langem gesehen hat. Stone hat die Dialoge komplett neu geschrieben und den Figuren eine Haut von heute angepasst, Tschechows Story und die Konfliktkonstellation aber übernommen – die Tragikomik, die Melancholie, die Sehnsucht und den Schmerz. Das hervorragende Basler Ensemble veredelt die Trivialität der Geschehnisse rund um Irinas Geburtstagsfest, indem es die Verlogenheiten der Daily Soap im Ferienhaus der Schwestern mit ausspielt. Trivialität ist hier eine dünne, durchsichtige Schutzhülle. Darunter tragen die Figuren nur noch nackte Verzweiflung. Und die Narben von der vergeblichen Suche nach dem Glück. www.theater-basel.ch // PRODUKTION // Inszenierung: Simon Stone Bühne: Lizzie Clachan Kostüme: Mel Page Musik: Stefan Gregory Licht: Cornelius Hunziker Dramaturgie: Constanze Kargl // CAST // Olga — Barbara Horvath Mascha — Franziska Hackl Irina — Liliane Amuat Andrej — Nicola Mastroberardino Natascha — Cathrin Störmer Theodor — Michael Wächter Alexander — Elias Eilinghoff Viktor — Simon Zagermann Nikolai — Max Rothbart Roman — Roland Koch Herbert — Florian Von Manteuffel
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