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MCB-TV-7859

Aschenputtel

Beschreibung
Aschenputtel (90min.) Der Theaterfilm basiert auf einer Inszenierung, die am 11. Oktober 2011 am Théâtre National de Bruxelles Premiere hatte. Nach seinen erfolgreichen Inszenierungen von "Pinocchio" und "Rotkäppchen" nimmt sich der Theaterregisseur Joël Pommerat erneut eines Märchenstoffs an, diesmal dem Aschenputtel. Pommerat bearbeitet das berühmte Märchen für Kinder und Erwachsene und löst sich von den häufig verwendeten Rollenklischees von Aschenputtel, Prinz, Fee und Hexe. Die im Studio entstandene Verfilmung bleibt der Philosophie des Bühnenstücks treu, setzt aber mit fabelhaften Bildern zugleich eigene Akzente. Ein junges Mädchen wächst bei Stiefmutter und Tante auf. Beide ersetzen die fehlende Mutter, nach deren Tod das Märchen von Aschenputtel beginnt. Joël Pommerat lässt die Geschichte des Aschenputtels, das bei ihm den Namen Sandra hat, etwas früher beginnen. Auf dem Sterbebett spricht die Mutter noch ein paar Worte, die ihre Tochter nur halb versteht, doch diese Worte begleiten sie ihr Leben lang. Sie glaubt, die Mutter wolle, dass ihr Kind sein Leben lang an sie denke, wenn nicht, würde sie "wirklich" sterben. Wie gelingt es Sandra, sich des Missverständnisses, das sie bedrängt, zu entledigen und ihren Weg ins Leben zu finden? Die Trauer um den Verlust eines Menschen lässt zuweilen die Zeit stillstehen oder aber die Erinnerung an die Toten lastet ewig schwer auf den Lebenden. Joël Pommerat sagt selbst über seine Inszenierung des Märchenstoffs: "Ein Mädchen verliert früh die Mutter. Kurz vor dem Tod will diese der Tochter noch etwas sagen, doch das Mädchen kann ihre nur noch dahingehauchten Worte nicht verstehen. So stellt sich das fantasievolle Kind vor, die Mutter habe ihr das Versprechen abgenommen, das ganze Leben lang stets und ständig an sie zu denken. Wenn sie es versäume, werde die Mutter ”šwirklich' sterben. Aufgrund dieses eingebildeten Versprechens verändert sich das Verhalten des Mädchens völlig. Aschenputtel verachtet sich selbst und leidet. Noch dazu muss sie die törichte Bosheit der neuen Frau ihres Vaters ertragen. Doch glücklicherweise kommt ihr eine Fee zu Hilfe, die zwar unsterblich ist, sich aber zutiefst langweilt. Und dank der Begegnung mit einem ebenfalls verwaisten Prinzen begreift Aschenputtel schließlich ihren Irrtum." Nach dem Film geben der Regisseur Joël Pommerat und seine Schauspieler Einblicke in die Welt ihrer Figuren. (10 min.) Die Theaterverfilmung wird abgerundet durch einen Blick hinter die Kulissen, fürs Fernsehen realisiert von Jérémie Cuvillier. (Quelle: http://programm.ard.de/?sendung=2872415722071374) Zugriff am 20.10.2015 jup
Regie
Darsteller
Déborah Rouach, Noémie Carcaud, Caroline Donnelly, Catherine Mestoussis, Alfredo Cañavate, Nicolas Nore, José Bardio
Standorte
MCB
Aufnahmedatum
Samstag, 31. Dezember 2011
Länge
100 min