Kostüme und Raum: Karl Kneidl
Spielort ist die historische alte Börse in Amsterdam bei den Hollandfestspielen. Brechts "Heilige Johanna" spielt im Chicago der Wirtschaftskrise von 1929. Johanna Dark, ein Mädchen aus der Heilsarmee, vertraut auf die Nächstenliebe. Sie bekämpft die kapitalistischen Ausbeuter mit Worten, verhindert jedoch einen Streik, der die arbeitenden Massen gewaltsam aus dem Elend führen soll. Sie selbst stirbt krank und elend. Der spekulierende Fleischkönig Pierpont Mauler kauft Massen von Vieh auf, verhängt Liefersperren, löst Massenentlassungen aus, bekämpft die Konkurrenz mit allen Mitteln. Zu spät erkennt er, dass er sich selbst ruiniert hat. Gern gesehen als immer noch reicher Mäzen, sucht er Zuflucht bei den begeisterten Predigern der Heilsarmee. Die Bochumer Inszenierung von Alfred Kirchner aus dem Jahr 1981 bemühte sich um politische Aktualisierung des Stückes. Uniformierte Polizisten fungieren als die Stützen der Macht, Johanna wird von einem Heckenschützen liquidiert, und die Unternehmer leisten sich eine heuchlerisch würdevolle Bestattung, während die Arbeiter abseits vor dem Fernseher sitzen, unfähig, die eigenen Interessen zu erkennen.
(Quelle: http://www.worldcat.org/title/heilige-johanna-der-schlachthofe-live-uit-de-koopmansbeurs-amsterdam-het-schauspielhaus-bochum-de-heilige-johanna-van-de-slachthuizen/oclc/834546120#details-allauthors)
Teil 1: 132min
Teil 2: 58min
egd
Therese Affolter,Gerd Kunath, Horst-Christian Beckmann, Volker Spahr, Bert Oberdorfer,Wolfgang Kraßnitzer,Karl Menrad