Szenenbild: Jan Schlubach
Im Vordergrund steht die tragische Geschichte der Henriette John, Ehefrau eines Maurerpoliers. Sie, die sich sehnlichst ein Kind wünscht, kann keines bekommen. Und so verschafft sie sich das Neugeborene des polnischen Dienstmädchens Pauline Piperkarcka. Um dieses Kind behalten zu können, wird sie indirekt zur Mörderin. Unter der Last ihres Schicksals bricht sie zusammen und ....
Hintergrundinformationen:
Der erfahrene Regisseur Peter Beauvais inszenierte das Drama "Die Ratten" von Gerhart Hauptmann im Sommer 1968 für den WDR. Beauvais ist es gelungen, für die mit hohem Aufwand betriebene Farb-Produktion ein großes Staraufgebot zu verpflichten. Allen voran Inge Meysel, die in ihrer Rolle als Henriette John den Zuschauern eine Glanzleistung bot. Sabine Sinjen, die damalige Ehefrau des Regisseurs Peter Beauvais, übernahm die Rolle der Pauline. In interessanten Hauptrollen sind die prominenten Schauspieler Uwe Friedrichsen, Doris Kiesow, Paul Verhoeven, Dirk Dautzenberg, Hildegard Krekel und viele weitere bekannte Künstler zu bewundern.
Nach der Erstausstrahlung am 12. Januar 1969 fand das Drama "Die Ratten" großen Anklang bei Publikum und Presse. Ferner gab es höchstes Lob von den Kritikern. Uraufgeführt wurden "Die Ratten" am 13. Juni 1911 im Berliner Lessing-Theater. Was zu dieser Zeit scharfe Einwände der Kritiker hervorrief, mag heute, auch bei einer Fernsehinszenierung dieses Stückes von Gerhart Hauptmann, eher ein Vorzug sein: das Nebeneinander von Tragischem und Komischen. Wie Hauptmann den Schauplatz der "Ratten" einer ganz bestimmten Mietskaserne in der Nähe des Berliner Alexanderplatzes nachbildete, gestaltete er auch die Handlung nach tatsächlichen Ereignissen, die heute noch mehr oder weniger zu rekonstruieren sind. Komödiencharakter hingegen hat die Figur des Theaterdirektors Hassenreuther, der auf dem Dachboden des Hauses seinen Kostüm- fundus untergebracht hat. Mit ihm wie auch mit Pastor Spitta stellt Hauptmann der Proletarierfrau John Vertreter der Bürger- welt gegenüber, über deren verlogene Moral er sich lustig macht. In den "Ratten" wird ein Stück gesellschaftlicher Verhältnisse zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Deutschland geschildert - nicht mehr und nicht weniger. Hauptmann hat diese Situation emotionell erfaßt und in den Emotionen der Figuren wiedergegeben. So wählte er auch den symbolischen Titel "Die Ratten", der einem dumpfen Empfinden von allseitigem Verfall des Bestehens Ausdruck geben soll. "Allens ist hier morsch. Allens unterminiert, von Unjeziefer, von Ratten zerfressen!" resümiert der Maurerpolier John am Schluß des Stücks.
(Quelle: http://www.pidax-film.de/product_info.php?products_id=279)
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Inge Meysel, Reinhard Kolldehoff, Sabine Sinjen, Uwe Friedrichsen, Paul Verhoeven, Doris Kiesow, Stefanie Grossmann, Claus Enskat, Dirk Dautzenberg, Gisele Trowe, Hildegard Krekel, Oscar Sabo, Elfriede Stahl-Schulze, Rolf Weidenbrück,Eva Kerbler, Erland Erlandsen, Eckart Aschauer, Nikolaus Schilling.