Fernsehregie: Hannes Rossacher
Ausgerechnet ' oder auch gerade ' in München an der noblen Maximilianstraße erzählt Gotscheff unbeirrt und verzweifelt noch einmal von der Revolution und wie schwer es ist, sie zu machen, vor allem aber: sie durchzustehen, zu rechtfertigen und aus ihr zu lernen. Am Ende freilich ist da nur das Scheitern ' vielleicht ein Funken Hoffnung, dass nicht wirklich jedes Opfer vergeblich war. Im allerbesten Sinn „altmodisch“, kompromisslos in einer archaischen Bildersprache und schmerzend klar ohne szenischen Firlefanz hat Gotscheff davon erzählt, in der Asche der Vergangenheit die Vision für die Zukunft suchend: An einem bedrohlich grauen Unort wird mit herausragenden Schauspielern (darunter Valery Tscheplanowa, Bibiana Beglau, Sebastian Blomberg) eine (keinesfalls nur die alte russische) Utopie zu Grabe getragen und gleichzeitig die Sehnsucht nach Verbesserungen geträumt und die ewige Notwendigkeit von Veränderungen beschworen. Dimiter Gotscheffs letzte Inszenierung hatte ein halbes Jahr vor dem Tod des Regisseurs Premiere.
(Quelle: http://www.berlinerfestspiele.de/)
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Valery Tscheplanowa, Sebastian Blomberg, Bibiana Beglau, Aurel Manthei, Lukas Turtur, Genija Rykova, Paul Wolff-Plottegg, Götz Argus, Simon Werdelis