Burleske Oper in drei Akten von Hector Cremieux und Ludovic Halevy. Neufassung von Götz Friedrich und Thomas Woitkewitsch.
Ballett, Chor und Orchester der Deutschen Oper Berlin.
“Orpheus in der Unterwelt” ist der Quantensprung in Offenbachs Operetten-Parcours. An ein Bühnenstück, das Himmel, Hölle und Erde in Bewegung setzt, war vorher lange nicht zu denken. In Paris ließ ein strenges Gesetz jedem Theaterbau ein bestimmtes dramatisches Genre und ein abgezähltes Maß an Mitwirkenden zu. Für Offenbach galt: mehr als drei Schauspieler durften nicht auf die Bühne. Er umging die Vorschriften und erweiterte die szenischen Möglichkeiten, stockte sein Ensemble mit Puppen auf, ließ einen stummen Darsteller auftreten, der auf Spruchbändern kundgab, was er zu sagen hatte. Am 3. März 1858 waren plötzlich jene Theatervorschriften aufgehoben. Offenbach durfte so viele Sänger, Tänzer, Chor, Ballett, Komparserie, Kostüme und Kulissen auf die Bühne bringen, wie er wollte. Der 21. Oktober 1858 war der Premierentag von “Orpheus in der Unterwelt”. In den 1980er Jahren bringt der legendäre Regisseur Götz Friedrich seine eigene, zeitgenössische Version der Operette auf die Bühne der Deutschen Oper Berlin. Auf Deutsch und mit starken Bezügen zur kulturellen Szene und Gesellschaft jener Zeit; raus aus dem Paris des 19. Jahrhunderts und rein ins spießbürgerliche West-Berlin. Jesús López Cobos übernimmt die musikalische Leitung und führt das Sängerensemble um Julia Migenes Johnson, Donald Grobe, Astrid Varnay und George Shirley zu Höchstleistungen.
(Quelle:http://arthaus-musik.com)
frm