Alles ist hier leer: die Bühne, die Herzen und die Hirne. Auf nackter Bühne nur Nebel, darinnen schutzlos vereinsamte Menschen. Die Inszenierung zeigt Tschechows „Iwanow“ als groteske Komödie einer Gesellschaft in Stagnation. Das ist nicht neu. Doch wie Dimiter Gotscheff aus lauter eruptiven, resignierten, zynischen oder melancholischen Rampensoli ein nacktes Seelenstück baut, in dem das Entfremdungspsychogramm auch des modernen Menschen erbarmungslos deutlich wird, das ist grandios. Die Schauspieler, an ihrer Spitze Samuel Finzi als ein verkrampft verzweifelter Iwanow, stellen die Daseinszweifel ihrer Figuren, die sich im existentiellen Elend vergeblich einzurichten suchen, mit schmerzhafter Kraft und trauriger Komik aus. (Quelle: http://archiv2.berlinerfestspiele.de) frm