1-Frau-Tanz-Clown-Solo mit Monique Schnyder von Christian Mattis.
„Pagliaccia“ oder: Die Hanswurstin, die Tolpatschin, die Clownin, das weibliches Pendant zu Pierrot. Die grundlegende Idee zu „Pagliaccia“ ist ein Kostüm: Ein weisses, riesengrosses Schlotter-Kombi mit viel zu langen Ärmeln und Hosenbeinen. Dieses Kostüm ist das Ein-und-Alles. Formal werden etliche Register der Theaterkunst gezogen ' Tanz, Akrobatik, Mime, Maskenspiel, visuell und bildhaft. Das Stück beruht auf reiner Bewegung, weil Sprach- und Stimm-ungebunden. Die Geschichte: Pagliaccia durchlebt einige Stationen ihres Lebens. Geburt, Kleinkind, Schulgöre, Twen, Frau, Grossmutter und schliesslich die Begegnung mit dem Sensemann. Zentrales Element ist das Kostüm: Requisit, Bühnenbild, Verwandlungssack, Hut, Maske ' das Ein-und-Alles. Ein weisser Schlotter-Anzug: viel zu lang, viel zu gross. So entsteht zuerst einmal das klassische Pierrot-Kleid, ohne die obligatorischen schwarzen Knöpfe. Aber dieses Kostüm gibt unwahrscheinlich viel her. Paradox: Dank der Einschränkung öffnen sich Tore! Aus diesem Kostüm wächst eine Figur heraus, die wir neu definieren. Neugierig, „gwundrig“ ist Pagliaccia, aber gleichzeitig scheu, fragil. Eine Figur also, die so alt ist wie die Welt.
(RS)
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