MEDIATHEK

Art des Projekts: Shakespeares "King Lear" als Quartett. Eine Schauspielerin, ein Figurenspieler und zwei Musiker suchen nach ihrem je eigenen Weg durch Shakespeares Drama. Vier Künstler mit verschiedenen Ausdrucksmitteln, die sich in eine Erforschung dessen begeben, wie weit eine Interaktion ihrer Künste gehen kann. Wo sind die Schnittstellen, die Schmelzpunkte, und wie können sie für die Erzählung der uralt- aktuellen Geschichte fruchtbar gemacht werden? Die Besetzung besteht aus zwei Darstellern, wobei das Ausdrucksmittel der einen vorwiegend ihr eigener Körper ist, das Ausdrucksmittel des anderen eher außerhalb des eigenen Körpers, in Materialien und Figuren liegt, und zwei Musikern, die sichtbar auf der Bühne auf verschiedenen Instrumenten spielen. Jeder der vier hat andere Mittel, sich auszudrücken, andere Mittel, die Geschichte um King Lear zu erzählen. Modellcharakter: In der freien Theaterszene heute ist eine Ensemble-Produktion nur schwer zu realisieren. Es funktioniert nur, wenn ein Netzwerk von Coproduzenten die theatralische Forschungsreise finanziert, gemeinsam mit öffentlichen Mittel der Städte, Länder und des Bundes. Insofern bedeutet das King-Lear-Projekt einen Beitrag zur Strukturförderung. Die beteiligten Künstler verstehen sich zudem allesamt als Grenzgänger. D.h. sie suchen die Ausdrucksmöglichkeiten von Schauspiel, Figurenspiel und Musik nicht bloß additiv zusammenzuführen, sondern so, dass die jeweils eigenartige künstlerische Ausdruckskraft im Zusammenwirken mit dem anderen potenziert wird. Alle Beteiligten haben hierbei ihre Vorerfahrungen, an die nun angeknüpft werden kann. (gio)