MEDIATHEK

Art des Projektes: „Kann ein Hering ertrinken“ ist ein Theaterstück für Kinder ab 6 Jahren, bei dem eine skurrile aber tiefgründige Bilderbuchgeschichte „Herr Bohm und der Hering“ als Aufhänger dient, um beiläufig über grundlegende Fragen des Lebens zu philosophieren. Herr Bohm fragt sich, ob Fische nur aus alter Gewohnheit im Wasser leben. Er fängt einen Hering und das Experiment gelingt. Allerdings fällt der Hering eines Tages ins Meer zurück und nun grübelt Herr Bohm, ob ein Fisch das Schwimmen verlernen und ertrinken kann. In die kindliche Neugierde nach dem Schicksal des Herings werden Bilder aus dem Erleben der Theatermacher gewoben, bei denen es ebenfalls um neue Lebenssituationen und Integration, um Herkunft und Identität geht. Im Wechsel zwischen humorvoller bis ernsthaft-trauriger Art werden unterschiedliche Sichtweisen angeboten und die Kinder ermuntert, ihre eigenen Fragen an die Welt zu stellen. Modellcharakter: Modellhaft ist die Zusammenarbeit von 3 Regisseuren und Theaterautoren aus unterschiedlichen Bereichen (Objekttheater, Puppenspiel und Schauspiel) und weit entfernten Lebensorten. Die Gesamtregisseurin ist Französin und lebt in Neu Mexiko. Was Isabelle Kessler, Rolf Kemnitzer und Enno Podehl mit der Geschichte vom Hering verbindet, ist die Erfahrung tief greifender Einschnitte in ihrer Lebensbiografie. Ihre eigenen Kindheitserlebnisse sind zunächst der Stoff für Szenen in unterschiedlichen Kontexten, die im weiteren interaktiven Prozess des Schreibens um die Kernhandlung herum komponiert werden. Obwohl keine Geschichte im üblichen Sinne erzählt wird und sich der „Lebensraum“ Bühne ständig wandelt, soll durch die Auswahl von 2 bis 3 immer wiederkehrenden Objekten ein Gesamtbild entstehen.