Art des Projektes:
„Agatha" ist die 4. Produktion zum Thema "Blickwinkel". Die Liebenden, ein Geschwisterpaar, treffen sich zum letzten Mal und versuchen im Dialog tastend das Geschehene in Worte zu bringen. Es entsteht erneut die dichte erotische und seelische Verbindung zwischen ihnen. Die Bekantgabe von Agathas Hochzeit treibt die Begegnung auf einen Höhepunkt zu - ein Spiel um die Intensität des Lebens an sich.Drei Handlungsebenen: Sprache, Musik, Körper (Choreographie: Fabian Chyle).Die Sprache steht im Vordergrund mit ihrer dringlichen Intensität, ihrer Genauigkeit im Erfassen des rhythmisch-musikalischen Aufbaus. Darunter spannt sich ein nonverbales Netz thematisch ausgerichteter individueller Bewegungssprache. Mit Agathas Abschied beginnt der Körper zu sprechen, ein ekstatischer Tanz bis zur totalen Erschöpfung. Aus der Nüchternheit danach sucht sich das Wort einen neuen Weg.Die Komposition bezieht sich von Anfang an auf das Unausgesprochene, das Körpersprachliche und treibt die Spieler voran.
Modellcharakter:
Der musikalische Aufbau des Textes ist ein strenges Gerüst mit Chaospotential. So sind auch die Personen körperlich, sprachlich und im Raum an eine strenge Form gebunden. Es folgt die Wiederholung, Steigerung - bis zur Erschöpfung - und Auflösung der Form. Bahnschwellen schaffen einen unsicheren Boden und sind gleichzeitig Gerüst und Form. Die Veränderung / Auflösung des Raumes durch die Spieler ist real anstrengend und Teil der Verausgabung. Arbeit, Bewegung, Körperausdruck an der Grenze zum Tanz lösen die Sprache ab. Diese Produktion ist Teil einer kontinuierlichen Forschung an der Arbeitsweise. Grundlage ist das Training nach Barba/Oida/Tschechov, es bildet die Basis für Weiterentwicklung und ein dauerhaftes hohes künstlerisches Niveau.Ich ordne das Projekt der Innovationsförderung zu.
Katharina Waldau, Levi Harrison, Hlke van Lessen (Flügel)