noch auf DVD: Clip (2') + Ausschnitte (15')
Art des Projektes:
In unserem Projekt wollen wir mit den Mitteln des Erzähl- und Dokumentartheaters einem Urmythos der Menschheit auf den Grund gehen: dem Brudermord von Kain an Abel. Kaum sind die ersten Menschen auf der Welt, bringen sie sich gegenseitig um.Die Bekanntheit der Erzählung weitgehend voraussetzend erzählen wir Geschichte aus den verschiedensten Perspektiven, stellen Fragen an diesen ersten „Kriminalfall“ der Menschheitsgeschichte.Ist dieser Mord wirklich so eindeutig, wie er auf den ersten Blick scheint? Was sind die Motive? So finden sich im Konflikt der rivalisierenden Brüder um die Gnade Gottes die großen Themen der abendländischen Kultur konzentriert: das Problem von Gnadenwahl und Selbstverstrickung, die Frage nach der Möglichkeit des friedvollen Zusammenlebens, schließlich der individuelle Anspruch auf Selbstbestimmung im Konflikt mit den Gesetzen der Humanität und der Beugung unter göttliches Gesetz.
Modellcharakter:
Mit den Mitteln des Erzähl- und Dokumentartheaters wollen wir die Protagonisten, aber auch die Zeugen, Ermittler, Anwälte und Richter (in diesem Fall Gott) zu Wort kommen lassen. In diesem Projekt werden wir die Möglichkeiten und Grenzen des Erzähltheaters erforschen, wobei es uns immer um ein physisches Theater geht, das mit einfachsten Mitteln arbeitet, um damit Räume für die Phantasie der Zuschauer zu schaffen. In diesem Stück ist uns vor allem der Perspektivwechsel im Erzählen wichtig. So möchten wir die Geschichten aus den unterschiedlichen Sichtweisen der Protagonisten heraus entwickeln die von den beiden „Ermittlern“ verhört werden, die beauftragt sind den Fall „Kain und Abel“ neu auf zu rollen.
Samuel Kübler, Stefan Wiemers