Art des Projektes:
Die Inszenierung Efraims Töchter ist als Kinderstück konzipiert. Ausgehend von der Ur-Pippi Langstrumpf, die zum 100. Geburtstag von Astrid Lindgren veröffentlicht wurde, wird eine Geschichte erzählt über Freundschaft, über Mut und Stärke, über Phantasie und Freiheit, genauso wie übers Vermissen und Alleinsein, aber vor allem über die Sehnsucht nach den eigenen Regeln zu leben. Eine nicht endende regelmäßige Ausstrahlung der Filme im Fernsehen trägt dazu bei, dass Pippi Langstrumpf zu einer konstanten Erscheinung in der Realität von Kindern geworden ist. Und das weniger als fiktive literarische Figur, sondern als mediale Gestalt. Wir gehen mit dieser Vorlage offensiv um und holen das Medienbild auf die Bühne. Die Filme dienen uns als Bilderpool für die eigene Erzählung, indem wir aktiv mit dem Material umgehen werden. Wichtig ist uns hierbei ein medienreflexiver Umgang mit den Filmen und eine Um- und Neudeutung durch die Kontextverschiebung auf der Bühne.
Modellcharakter:
Efraims Töchter ist dem Schwerpunkt Innovationsförderung zu zuordnen: In einer Raumbühne, der Villa Kunterbunt NrX, empfangen drei Schauspielerinnen das Publikum. Sie sind Efraims Töchter und erzählen von einem Menschen Namens Pippi Langstrumpf. Ganz nach dem Prinzip der Lügengeschichten, die wir von Pippi Langstrumpf kennen, weiß man nie, was man glauben darf. Während die Spielerinnen sich vieler Erzählperspektiven bedienen, bleibt eine jedoch ganz klar außen vor. Die Rolle der Pippi. Sie wird nie auf der Bühne verkörpert, stattdessen ist sie in Form von Filmzitaten auf der Bühne präsent. Der Fernseher bzw. der Film wird zum vierten Mitspieler. Ausgehend von vorhandenem Filmmaterial wird mit den Möglichkeiten eines interaktiven Umgangs experimentiert.
Silvie Marks, Stefanie Mrachacz, Manuela Neudegger