In einer Laboranordnung untersucht Kulow unterschiedliche Stadien menschlicher Verhaltensweisen anhand eines eindeutigen Problems, dem stecken Bleiben im Fahrstuhl nämlich. Er unterteilt diese Stadien in die Kapitel Exposition, „Eingeschlossene neigen zur Verbrüderung (Oslo-Syndrom)“, „Die Brüder- Bindung schwindet mit dem Abstand vom Panik-Punkt“ und „Misslungene Intimität macht fit für den Ausbruch“. Zwei Männer - zunächst noch separiert - in Fahrstühlen verhalten sich zeitweise identisch, zeitweise deutlich unterschiedlich; an einigen Punkten wird konträres Verhalten überraschend austauschbar, sogar die Namen können einfach gewechselt werden, und dennoch bleibt die Individualität jeweils unberührt. Ebenso entpersonalisierend und zugleich eindeutig spielt Kulow mit dem Raum und den Requisiten, er verwendet alles sowohl spezifisch als auch überhöht, und gestaltet damit Theater spielerisch als schlüssiges Erlebnis; konzeptionell wie sinnlich. Ein Projekt in Zusammenarbeit mit weiteren Protagonisten des Orphtheaters.
Teaser-Fassung einer Inszenierung von Karl-Michael Kulow, R.O.Theater 1999, 11 min.
REGIE: Karl-Michael Kulow
SCHAUSPIEL:
André Ebert - Wiesner
Matthias Hille - Wegner
BÜHNE & KOSTÜM: Cony Fromme, Friederike v. Maltzahn
MUSIK: Heiko Franke
PRODUKTION: Stefanie Gimmerthal, Katrin Warnstedt
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT: Fotini Mavromati
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