Eine leere Pianobar, irgendwo, spät nachts. Zwei Dutzend Frauen treffen sich auf einen Cocktail: schüchterne und schamlose, schöne und schäbige. Sie sprechen in Arien, Liedern, Chansons über sich und über die Männer des Anstoßes. Christel von der Post rückt Mozarts Pamina den lebensmüden Kopf zurecht, während Seeräuberjenny aus der „Dreigroschenoper“ mit einem lustigen Weib aus Windsor über geeignete Züchtigungen für die (Männer-)Welt sinniert. Und weil gerade keiner hinschaut, räumt Hollaenders Kleptomanin die Schnapsregale aus.
Eine verlängerte Happy Hour über den Tod, die Lust und die Liebe.
Die junge Sopranistin Katrin Glaser (Konzertexamen Herbst 2003, Musikhochschule Köln) bringt an einen
Tresen, was sonst Genregrenzen trennen: Arien aus „Turandot“, „La Boheme“ oder der „Zauberflöte“ mit Songs und Chansons von Gershwin, Weill, Hollaender
oder dem Zeitgenossen Jake Heggie, Liedern von Wolf, Brahms, Duparc, Operetten-Schmonzetten von Franz
Lehar und Carl Millöcker. Begleitet wird der szenisch-musikalische Abend der anderen Art von B¸rgit Klösters am Flügel und Alexander Koch an der Bar. (Quelle: Ballhaus Naunynstraße)
Katrin Glaser, Børgit Klösters, Alexander Koch