Leidschatz, Denkraum, Eilsiegbringitte, Bewegtes Beiwerk, Siegerpathos, Muskelrhetorik, Orgiastische Massenergriffenheit, Harmonikalisches System, Magna Mater, Wissenschaftlerei, Gute Nachbarschaft, Pathosformel, Mnemosyne.
Der Kunsthistoriker Aby Warburg (1866 - 1929), Erforscher der Ikonographie und Gründer der Kulturwissenschaftlichen Bibliothek, stammte aus einer jüdischen Hamburger Bankiersfamilie. Der Bilderatlas Mnemosyne ist sein Hauptwerk. Ca. 70 schwarze Bildtafeln, auf die er Fotografien von Bildern heftete, wurden zu bestimmten Themen geordnet und in Folge immer wieder neu arrangiert, so dass neue Beziehungen und Bedeutungen entstehen konnten. Die Tafeln dienten den Vorträgen, die er im Lesesaal seiner Bibliothek veranstaltete. In ihnen machte er das Weiterleben der Antike in der europäischen Kultur anschaulich.
In Warburg’s Memo werden die Bildtafeln zu Bildtafelstücken, und die Bibliothek wird zum Bühnenraum: Vortrag, Theaterspiel und räumliche Führung zeigen einen Weg durch Warburgs assoziatives Denken. Das Publikum bewegt sich durch den Warburgschen „Denkraum“ und an seinen „Pathosformeln“ entlang: dem Appolinischen und dem Dyonisischen, dem Intellekt und der Leidenschaft, der Gegenwart und der Vergangenheit, den Erinnerungsstücken von Aby Warburg und Lindy Annis. www.hebbel-am-ufer.de
Lindy Annis, Antonia Baehr, Nicholas Bussmann